10.Januar 2017: Gastschwester

 

Seit Donnerstag habe ich eine Gastschwester aus Belgien. Sie war schon in Belgien gesundheitlich nicht ganz gut drauf, was der Flug nach Südafrika auch nicht verbessert hat. Nachdem sie die ersten zwei Tage einfach nur krank im Bett lag, haben meine Gastmutter und ich beschlossen, sie mit einem Strandspaziergang in Muizenberg und einem darauffolgenden Curry-Braai-Abend beim Sohn etwas aufzuheitern. Der Tag am Strand war echt wunderschön und auch der Braai Abend. Es war selbst für mich etwas Neues, da ich noch nie dabei war, wenn ein typisches südafrikanisches Curry über dem Grill zubereitet wird. An dem Abend hab ich auch noch zwei weitere Austauschschüler kennengelernt, die für drei und sechs Monate beim Sohn wohnen werden. Beide sind super nett und ich glaube, wir werden in einer so großen Gruppe echt viel Spaß zusammen haben.

Trotz all der Bemühungen meiner Gastmutter und mir und mehreren Besuchen beim Arzt ist der gesundheitliche Zustand der Belgierin nicht besser geworden. Deswegen hat sie uns heute morgen mitgeteilt, dass sie ihre Zeit hier vorzeitig beenden wird. Aus meiner Sicht war das etwas voreilig, aber naja, sie wird auf jeden Fall jetzt bald wieder heimfliegen.

Morgen heißt es dann auch für mich wieder Ende der Sommerferien und "back to school".

 

04.Januar 2017: Half Time

 

Heute ist für mich die Halbzeit meines Auslandsjahres. Zur Feier des Tages bin ich mit Freunden auf den Lionshead geklettert. Ich war schon einige Male zum Sonnenuntergang auf dem Lionshead, aber es ist jedes Mal aufs Neue atemberaubend und wunderschön. Es ist außerdem ein Muss mindestens einmal oben gewesen zu sein und gehört einfach zu Kapstadt dazu. Im Dunklen mit Hilfe der Millionen Stadtlichter sind wir dann auch wieder runter geklettert.

Ich muss sagen, die erste Hälfte meines Jahres war Wahnsinn. Mal schauen, wie es weitergeht!

 

02.Januar 2017: Karneval

 

Meine Gastmutter hatte VIP-Tickets für den Karneval in Kapstadt geschenkt bekommen. Deshalb hatten wir heute das Glück auf reservierten Plätzen sitzend, nicht in der Sonne stehend, die Umzüge zu beobachten. Den ganzen Tag über konnten wir so das bunte Treiben entspannt genießen. 

 

01.Januar 2017: New Year

 

Silvester habe ich mit ein paar Freunden in der Stadt gefeiert. Zuerst waren wir an der „Waterfront“, wo sich auch eine große Mall befindet, und haben auf einem Food Market unser letztes Abendessen für 2016 gegessen. Kurz vor Mitternacht sind wir dann zum Strand gefahren. Der Anblick der am Strand sitzenden Menschen war echt atemberaubend, da jeder um sich herum Kerzen stehen hatte.

Dieses Silvester war auch mein erstes ohne ein wirkliches Feuerwerk. Die Raketen werden hier nicht im Supermarkt verkauft, weshalb nur ein paar vereinzelte zu sehen waren. Gestern bin ich sehr spät erst nach Hause gekommen, weshalb mein Tag, so wie hier die meisten, erst mittags begonnen hat. Am späten Nachmittag bin ich nach einem Neujahrs-Picknick mit meiner Familie noch zum Strand gefahren. Der Strand war mehr als überfüllt und das Wasser konnte man kaum noch sehen. Die Schwarzen haben hier nämlich die Tradition, den Neujahrstag am Strand zu verbringen.

Allen, denen ich es noch nicht gewünscht habe, wünsche ich hiermit noch ein super tolles Jahr 2017.

 

30.Dezember 2016: Südlichster Punkt Südafrikas

 

Gestern Abend noch sind wir wieder zurück zum ersten Campingplatz gefahren. Auch beim zweiten Mal campen dort waren wir die einzigen Gäste, was aber echt cool war. Am Morgen hat uns der Farm- und Campingplatz-Besitzer noch erzählt, dass er eine Nussfabrik hat. Da sich diese auch direkt auf der Farm befand, haben wir umsonst eine Führung und Nüsse in den verschiedensten Varianten geschenkt bekommen.

Bevor wir wieder in Richtung Kapstadt gefahren sind, haben wir noch einen Umweg zum südlichsten Punkt Südafrikas gemacht. Nach einem Leuchtturmbesuch und Fish and Chips am Meer ging es dann leider auch schon wieder zurück.

 

29.Dezember 2016: Ostrich Farm

 

Gestern Abend sind wir in Oudtshoorn angekommen. Um Oudtshoorn herum gibt es einige Ostrich Farmen und weil mein Wunsch war, einmal auf einem Strauß zu reiten, haben wir einen Stopp bei einer Ostrich Farm gemacht. Bevor es zum Reiten ging, haben wir noch eine Tour mitgemacht, in der wir zwei Tage alte Ostrichbabys halten konnten, die Federfabrik gezeigt bekommen haben und auch füttern konnten. Zur Demonstration, wie stabil ein Ei ist, durfte man sich sogar mal kurz draufstellen. Von einem Ei können übrigens um die 18 Leute satt werden. Nach der Führung durfte ich dann auch endlich reiten. Ich war die erste und so ziemlich die einzige, die das Reiten ausprobiert hat. Sobald der Vogel für mich gefangen war, so dass ich draufsteigen konnte, ist er auch schon wieder wie der Blitz mit mir losgerannt. Zum Schluss wurde uns noch ein Rennen von zwei Arbeitern gezeigt, die etwas mehr Ahnung davon hatten, was sie gerade machen. Nach dem Farmbesuch haben wir noch einen Stopp bei einer Wildlife Range mit weißen Löwen gemacht.

 

27.Dezember 2016: Camping

 

Seit heute morgen bin ich mit der Familie vom Sohn im Urlaub. Wir fahren im Landesinneren herum und halten immer dort an, wo es uns gerade gefällt. Gestern haben wir nach einer längeren Suche einen echt süßen Campingplatz mitten im Nirgendwo auf einer Farm gefunden. Da die meisten Geschäfte heute noch geschlossen waren, ist unser Abendessen in Form eines Braais sehr lustig ausgefallen.

 

26.Dezember 2016: Boxing Day

 

Den Tag nach Weihnachten verbringen hier eigentlich alle am Meer mit ihren Essensresten von Weihnachten. Wir waren aber ja gestern essen, deswegen haben wir das große Kochen heute nachgeholt. So dass wir sozusagen zwei Weihnachtsessen und einen Pool hatten anstelle des Meers. Ich hab heute auch zum ersten Mal die typische südafrikanische Weihnachtsnachspeise  „Trifle“ gegessen, den hier einfach jeder über Weihnachten macht.

 

25.Dezember 2016: Weihnachten

 

Für unser Weihnachtslunch hatten wir in einem Restaurant direkt am Meer Plätze reserviert. Zum Mittagessen gab es ein riesiges Buffet und zum Nachtisch noch einen südafrikanischen Christmaspudding mit Vanilleeis. Der Pudding war eine art Mix aus Schokolade und Früchtebrot. 

Papsatt ging es dann wieder nach Hause zum Geschenke auspacken. Am späten Nachmittag bin ich noch mit der Familie vom Sohn zu seinem Vater gefahren. Nachdem wir uns auch dort mit den verschiedensten Nachspeisen vollgegessen hatten, ging es dann auch wieder nach Hause.

Mein erstes Weihnachten bei 30°C war super anders aber schön. Ich muss sagen, dass ich mich aber schon wieder auf Weihnachten im Winter freue und das auch bevorzuge.

 

17.Dezember 2016: Ferien

 

Auf der einen Seite bin ich froh endlich Sommerferien zu haben, aber auf der anderen Seite vermisse ich es auch echt meine Freunde jeden Tag in der Schule zu sehen. Meine Freunde wohnen alle relativ weit auseinander, so dass es etwas schwierig ist sie nach der Schule zu sehen. 

Ich verbringe viel Zeit im Moment mit Lesen oder zu Hause bei der Enkeltochter, da sie auch einen Pool hat und ich so nicht den ganzen Tag alleine bin. Ab und zu unternehme ich was mit Freunden oder meiner Gastfamilie. Ich freue mich schon auf Weihnachten bei 30 Grad und den Urlaub danach. Aber bis dahin genieße ich meine Ferien in einem ganz entspannten Ferien- Modus.

 

14.Dezember 2016: Austausch

 

Von den meisten, die ein Auslandsjahr gemacht haben, hört man danach, dass es eines der besten Jahre ihres Lebens war. Aber die Schattenseiten bleiben oft unerwähnt. Ein Auslandsjahr ist wie eine Achterbahnfahrt mit ständig wechselnden Höhen und Tiefen. Das Jahr ist eine komplette Umstellung von allem, was man gewohnt ist. Es gibt so viele Momente, die unvergesslich sind, Erfahrungen ob gut oder schlecht, die man um keinen Preis der Welt wieder hergeben möchte. Und vor allem man lernt unglaublich viele nette, interessante neue Leute kennen. Aber es ist nicht alles durchgehend rosig, die Gastfamilie passt aus irgendeinem Grund nicht und man wechselt ohne zu wissen, ob es diesmal passt,  auch viele langweilige Tage sind dabei an denen man zu viel Zeit hat an zu Hause zu denken. Außerdem kann man nicht erwarten, dass das Leben in Deutschland stehen bleibt. Man verpasst Familientreffen, Geburtstage, Partys mit Freunden und vieles mehr. 

Es gibt Momente, in denen man einfach nur nach Hause will ins vertraute, gewohnte Umfeld und einem einfach alles zu viel, zu anders, zu unvertraut ist und man zu viel vermisst.

Aber es gibt auch super viel Gutes, Neues, Unvergessliches. 

 

12.Dezember 2016: Weihnachtsmarkt

 

Gestern war ich mit ein paar Nachbarn seit langem mal wieder in der Kirche. Sie haben mich gefragt, ob ich mitkommen möchte und da ich noch keine sonderlich großen Pläne hatte, bin ich mit. Der Gottesdienst war ganz anders, als ich es gewohnt bin. Abgesehen davon, dass alle dort hauptsächlich Afrikaans gesprochen haben und ich Übersetzungshilfe benötigt habe, fangen die Leute dort einfach an zu tanzen, wenn ihnen danach ist. Hat mir trotz Verständlichkeits-Schwierigkeiten gut gefallen.

Nach dem Mittagessen wollte ich dann eigentlich mit meiner Gastmutter auf einen Gift-Market gehen. Als wir dort ankamen haben wir dann leider feststellen müssen, dass er sonntags geschlossen ist. Deswegen sind wir nach Kalkbay ans Meer gefahren. In Kalkbay sind viele kleine süße Läden, in denen man nie weiß was man findet (genau wie ich es liebe). 

Heute - nachdem meine Gastmutter mit dem Arbeiten fertig war - haben wir unseren Gift-Market-Besuch dann nachgeholt.

Was mich übrigens riesig gefreut hat war, dass ich originale deutsche Lebkuchen im Supermarkt gefunden habe. Hab ich natürlich dann auch sofort gekauft.

 

07.Dezember 2016: Matricparty

 

Ein paar Nachbarn haben mich vor ein paar Tagen gefragt, ob ich nicht auf die Matricfeier von deren Cousin mitkommen möchte. (Hab natürlich ja gesagt.)

Matric ist hier so etwas wie unser Abitur. Das Komische hier ist nur, es wird groß gefeiert, bevor überhaupt die Ergebnisse bekanntgegeben werden. Die gibt es nämlich immer erst im Januar zu Beginn des neuen Schuljahres. Des Weiteren fand ich etwas seltsam, dass die ganzen Fotos mit Familie und Freunden gemacht werden (ich bin als völlig Fremde auch auf ein paar Fotos drauf) und dann die Feier erst wirklich losgeht, sobald der Matricabsolvent das Haus verlassen hat, um auf irgendwelche anderen Partys zu gehen.

Hat mich aber nicht großartig gestört, denn sobald der Cousin das Haus verlassen hatte, wurde das Büffet eröffnet. Das Büffet war riesig und hatte alles, was man sich vorstellen konnte. Ich glaube ich hab heute für drei Tage vorgegessen.

 

07.Dezember 2016: 11.Klasse ich komme!!!

 

Ich habe zum zweiten Mal in diesem Jahr die 10. Klasse bestanden. Dafür, dass ich wirklich nichts für die Schule getan habe und in manchen Fächern erst am Tag des Exams realisiert habe, dass es auch ein Buch in diesem Fach gibt, ist mein Zeugnis ganz okay ausgefallen. Ich bin nicht besonders stolz auf mein Zeugnis, werde aber trotzdem ein Foto für euch hochladen.

Als ich heute um 9 Uhr in die Aula kam, um meinen Report abzuholen, wurde ich erst mal ins Büro geschickt, weil mein Report nämlich nicht da war. Nach einer einstündigen Wartezeit war mein Zeugnis dann auch endlich vom Rektor unterschrieben. Das hieß, ich konnte endlich nach Hause und hab jetzt offiziell Ferien bis zum 11. Januar.

 

04.Dezember 2016: Festival of Lights

 

Nach einem entspannten Vormittag zuhause war ich mit Freunden zum Konzert von Beatenberg und Opposite the Other im Kirstenboschgarten verabredet. Beides waren lokale Bands und im Gegensatz zum letzten Konzert hat mir diesmal die Musik echt gut gefallen, weshalb ich das Konzert um so mehr genießen konnte. 

Als das Konzert am Abend vorbei war, sind wir auf direktem Weg in die Stadt gefahren, um pünktlich die Anschaltung der Weihnachtslichter mitzubekommen. Auf einem großen Platz hatten sich tausende Menschen versammelt, um auf die Lichteranschaltung zu warten. Die Wartezeit hat eine Band auf einer großen Bühne überbrückt. Es war wie ein zweites Konzert -nur umsonst. 

Ein wenig Angst hatte ich um mein Handy und meinen Geldbeutel in meiner Tasche, weil gerade um Weihnachten herum und bei solchen Veranstaltungen viel gestohlen wird. Außerdem habe ich einige Freunde, denen in letzter Zeit das Handy oder andere Sachen abhanden gekommen sind. Zum Glück hatte ich am Ende des Abends noch alles.

Nachdem die Lichter dann an waren, sind wir noch einige Zeit in der Stadt geblieben.

 

03.Dezember 2016: Darling

 

Früh morgens bin ich heute mit meiner Gastfamilie (Gastmutter+Sohn+seine Familie) schon auf der Autobahn auf dem Weg ins Landesinnere gewesen. Als Ziel hatten wir die ungefähr eine Stunde entfernte Stadt Darling. Auf dem Weg dorthin haben wir einen kurzen Stopp in einem kleinen Village gemacht, in dem eine der ältesten Kirchen Südafrikas steht. Das Dorf war wunderschön mit seinen nur weißen Häusern. In Darling dann sind wir nach kurzem Herumschauen in ein supersüßes Restaurant zum Mittagessen gegangen. Dieses Restaurant gehört einem südafrikanischen Artisten, der auch oft seine Shows dort hat. Nachdem wir dann gestärkt waren, sind wir zum Meer gefahren. In einer kleinen Stadt, in der die Reichen ihre Ferienhäuser stehen haben, sind wir einige Zeit bei strahlendem Sonnenschein am Strand geblieben. Am Strand dort konnte man an manchen Stellen über Muscheln gehen. Auf dem Rückweg haben wir spontan noch bei einer Farm mit einem Museum über Sahn-people angehalten. Die Sahns sind Ur-Einheimische, die noch genauso leben, wie vor hunderten von Jahren. Eins meiner  Highlights des Tages war, dass wir richtiges Brot bei einem Farm-Shop gekauft haben. Hier wird normalerweise nur Toast gegessen und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie das auf die Nerven geht. Obwohl wir heute gar nicht so weit von Kapstadt weg waren, war es im Landesinneren komplett anders.

 

30.November 2016: LO–Practical

 

Ich hatte irgendwie ganz vergessen, dass ich, bevor ich nächste Woche meinen Report bekomme, doch noch einmal in die Schule muss für meinen „Lo-Practical“-Test. Wir hatten alle zwei Wochen (der Stundenplan hier ist im zwei-Wochen-Rhythmus) eine Doppelstunde Live-Orientation. Während der Doppelstunde waren wir meistens draußen und haben in Schuluniform verschiedene Übungen gemacht.

Und genau das mussten wir heute wieder machen. Es war nicht sonderlich anstrengend (Treppen hoch und runter rennen, auf einem Bein hüpfen...). Nach meinem Jahrgang war noch ein weiterer Jahrgang dran, weshalb wir aus zeitlichen Gründen früher aufhören mussten und für nicht ausgeführte Stationen einfach volle Punktzahl bekommen haben.

 

27.November 2016: Gift Market

 

Fünf Minuten mit dem Auto von mir entfernt ist eine Pferderennbahn. Genauso wie meine Gastmutter haben die meisten hier, obwohl es umsonst ist, noch nie ein Pferderennen gesehen. 

Nachdem sie gestern mit ihrer Arbeit fertig war, sind wir auf meinen Wunsch zur Rennbahn gefahren. Wir kamen genau zur richtigen Zeit, so dass wir drei Rennen mit anschauen konnten.

Heute morgen sind wird dann nach See Point zum Strand gefahren, um dort über einen „Gift Market“ zu laufen. Gift Markets gibt es hier ganz viele in der Weihnachtszeit. Aber von der Atmosphäre und dem Aufbau her sind sie komplett anders als deutsche Weihnachtsmärkte. 

Meine Gastmutter hat eine Freundin, die sich um eine alte Dame kümmert, die in einem der teuren Meerblick-Appartements wohnt. Nach unsrem Marktbummel haben wir sie dann besucht. Ich glaube die alte Dame hat noch nicht mal bemerkt, dass wir in ihrer Wohnung waren.

Nachdem wir dort zu Mittag gegessen hatten, sind wir bei 30°C am Strand etwas entlang gelaufen. Die letzten Wochen habe ich immer gemeckert, dass es zu kalt ist, aber jetzt fängt es wirklich langsam an etwas zu warm zu werden.

 

25.November 2016: Ferien 

 

Offiziell ist der letzte Schultag zwar erst am 7. Dezember, aber da ich heute endlich meinen letzten Test geschrieben habe, fangen die Ferien jetzt auch für mich an. Es klingt irgendwie echt lustig, dass ich jetzt schon sagen kann, dass ich nur noch einmal in die Schule gehen muss dieses Jahr. Und an dem Tag muss man auch nur kurz zwischen 9 und 11 Uhr vorbeischauen, um seinen Report abzuholen. 

Ich glaube, auch wenn die Schule hier einfacher ist, aufgrund dessen, dass ich mich mehr als gut an die südafrikanische Arbeitsweise angepasst habe, wird es für dieses Zeugnis wahrscheinlich kein Zeugnisgeld geben. Aber damit habe ich kein Problem.

Das einzige, was ich hoffe, ist, dass ich mich in Deutschland dann auch genauso schnell wieder umgewöhnen kann. Es ist nämlich echt nicht schlecht, den Schlaf, den man in der letzten Nacht nicht bekommen hat, im Unterricht nachzuholen, ohne dass irgendjemand was sagt.

So richtige Pläne für die Ferien hab ich noch nicht. Wahrscheinlich werde ich nach Weihnachten mit meiner Familie für ein paar Tage zum Campen fahren, aber den Rest der Ferien werde ich einfach mit spontanen Ideen ausfüllen. 

Und auch wenn am Sonntag der 1.Advent ist, hab ich überhaupt noch kein Weihnachtsfeeling. Sommer und Weihnachten passt für mich nicht ganz so gut zusammen.

 

20.November 2016: Kirstenbosch Konzert

 

Für die Halbjahres-Austauschschüler ist die Auslandszeit in drei Wochen schon wieder vorbei. Deswegen hat uns meine Organisation heute als Abschieds- und Weihnachtsgeschenk zu einem Konzert eingeladen. Auf den Kirstenbosch-Konzerten treten hauptsächlich südafrikanische Künstler auf, heute war es Jimmy Nevis. Ich hatte bis dahin nie von ihm gehört, aber meine Gastfamilie und meine Freunde kennen ihn alle, also scheint er hier nicht so unbekannt zu sein. 

Das Konzert war echt toll - auch wenn seine Musik nicht ganz meinen Geschmack trifft. Schon allein wegen der Atmosphäre will ich auf jeden Fall noch weitere Konzerte dort besuchen.  Auf einem kleinen Abhang im Garten sitzen alle auf ihren Decken mit Freunden zusammen und warten picknickend auf den Beginn. Auch wir hatten alle Decken und mehr als genügend Snacks dabei, sodass wir das Konzert dort richtig genießen konnten.

Ich muss sagen, auch wenn ich meine Familie, Freunde und Deutschland echt vermisse und es oft Momente gibt, in denen ich mich frage, wieso ich eigentlich diese Entscheidung getroffen habe, für ein Jahr alles, was ich gewohnt bin und lieb habe zu verlassen, wäre ich jetzt noch nicht bereit dazu wieder nach Hause zu fliegen. Abgesehen von der Eingewöhnungszeit und ab und zu leichtem Heimweh ist es für das, was ich erlebe und lerne alle mal wert. Ich hab echt keine Ahnung, wie ich meiner Mama und meiner Familie jemals dafür danken kann, dass sie mir so etwas ermöglichen.

 

19.November 2016: Große Geburtstagsparty

 

Der Sohn meiner Gastmutter hatte gestern seinen 50. Geburtstag und für heute Abend stand eine riesen Geburtstagsparty auf dem Plan. 

Aus diesem Grund bin ich heute Morgen auch schon um sechs Uhr vom Geruch aus der Küche aufgewacht, da meine Gastmutter um diese Uhrzeit angefangen hat das Buffet heute Abend vorzubereiten. 

Nachdem wir den Nachmittag damit verbracht hatten, das Buffet und alles andere herzurichten und die Band im Garten auch startklar war, ging die Party dann am frühen Abend auch schon los.

 

14.November 2016: SOS Children’s Village

 

Meine ganzen „off-days“ will ich nicht nur zuhause verbringen. Deswegen habe ich meine Gastmutter gefragt, ob sie nicht irgendwas kennt, wo ich den Vormittag über Freiwilligendienst machen kann.

Heute morgen hat sie mich deswegen anstelle zur Schule zum SOS Children’s Village gefahren. Dort leben in 15 Häusern jeweils 8 Kinder mit je einer Hausmutter. Die Kinder sind aus ganz unterschiedlichen Gründen dort. Zum Einen, weil sie keine Eltern mehr haben und zum Anderen aber auch einige, die aus ihren Familien rausgeholt wurden. Sie leben dort so lange, bis sie entweder adoptiert werden, oder alt genug sind, um für sich selber zu sorgen. Vormittags während ich da war, waren die meisten in umliegenden Schulen oder im eigenen SOS-Kindergarten. Die „Organisatoren“  hatten morgens ein Meeting , deswegen sollte ich die Stellung im Büro halten und mich ums klingelnde Telefon kümmern. Ich muss sagen, das war echt langweilig und ich hatte mir den Tag irgendwie anders vorgestellt. Aber nach dem Meeting wurde ich zum Kindergarten gebracht, wo ich bis kurz vor dem Mittagessen mit den Kindern gespielt habe. Mittags dann habe ich in der Küche und beim Essen verteilen geholfen. Während der Mittagsschlafenszeit hat mich meine Gastmutter auch schon wieder abgeholt. 

Es war heute trotz Langerweile im Büro eine tolle Erfahrung für mich. Einerseits fand ich es echt traurig, wie viele Kinder dort leben, aber auf der anderen Seite ist es wahnsinnig toll, dass ihnen eine Chance geboten wird, später ein normales Leben führen zu können.

 

12.November 2016: Post

 

Heute Morgen habe ich das erste Mal überhaupt etwas nach Deutschland geschickt. Ich habe mir zwar schon seit langem vorgenommen, meiner Familie und Freunden Karten zu schreiben, aber bis jetzt hat es aus Motivations- und Zeitgründen noch nicht hingehauen. Dafür kann sich jetzt - hoffentlich noch vor Weihnachten - meine Familie bald über südafrikanische Souvenirs freuen.

Nach dem Besuch bei der Post bin ich mit meiner Gastmutter in die Stadt gefahren, um dort ein bisschen rumzulaufen. Ich war jetzt zwar schon einige Male in der Stadt, aber ein Einheimischer zeigt dir nochmal ganz andere Sachen und kann dir vor allem einiges erzählen. Wir waren an ein paar Stellen, wo man als Tourist niemals auf die Idee kommen würde, hinzugehen.

Meine Gastmutter war am Abend auf einem Geburtstag eingeladen und da die Eltern von Camryn ebenfalls unterwegs waren, hat Camryn bei mir übernachtet. Wir haben uns drei Filme im Fernsehen angeschaut, die echt ganz okay waren (obwohl man den einen nur mit Hilfe von Untertiteln verstehen konnte, da die Schauspieler nur Xhosa gesprochen haben). 

 

11.November 2016: District Six Museum

 

Diese Woche war eher etwas entspannt für mich. Montag und Dienstag war ich die meiste Zeit zu Hause, da ich keine Exams hatte. Ich habe die Zeit mit Lesen und „etwas“ Mathe Üben verbracht. Außerdem hab ich angefangen ein paar Vögel mit Bleistift an meine -jetzt weiße- Wand zu malen. Die möchte ich dann in den nächsten Wochen mit Farbe ausmalen.

Am Mittwoch war ich mit zwei Freundinnen in der Stadt, um das District Six Museum anzuschauen. District Six ist ein Viertel in Kapstadt, wo Menschen aus verschiedenen Kulturen nebeneinander gewohnt haben, bis es dann später aus diesem Grund vollständig abgebrannt wurde. Nach unserem Museumsbesuch waren wir echt hungrig, weshalb wir sehr froh waren, als wir einen Food Bazar gefunden haben. Dort bekommt man super billig (aber echt gut) indisches Essen und es ist vor allem bei den Einheimischen sehr beliebt hier (was man mittags gut erkennen kann, da es dort immer rappelvoll wird). Anschließend, nach kurzem Bummeln in den Geschäften, haben wir noch die Sonne im Companis Garden genossen.

Gestern und heute war ich dann seit langem auch mal wieder in der Schule um Life Orientation und Mathe zu schreiben.

 

 

06.November 2016: Castle of Good Hope

 

Heute habe ich seit langem endlich mal wieder lange ausgeschlafen. Meine Gastmutter muss schon echt länger wach gewesen sein, da sie für mich Koeksisters gemacht hatte. Koeksisters sind die Kapstadtdonuts und werden hier meist Sonntags zum Frühstück gegessen. Sie schmecken und sehen aber ganz anders aus. Außerdem haben sie eine Sirupschicht mit Kokosflocken. Ich liebe diese Teile und hoffe, dass ich noch lernen werde, sie selber zu machen. Nach dem Frühstück sind wir dann in die Stadt gefahren um uns die Burg anzuschauen. Das Gebäude, von innen und außen, ist echt wunderschön. Das einzige ist nur, dass auf der einen Seite außen einige Straßenleute schlafen und sitzen. Ich habe mit so was normalerweise kein Problem, man sieht das in jeder größeren Stadt rund um die Welt. Mich hat es nur sehr geschockt einen Drogenabhängigen mit seiner Spritze im Arm zu sehen. Der Vormittag in der Burg war aber trotzdem echt toll und pünktlich für ein spätes Mittagessen waren wir dann auch wieder zu Hause.

 

05.November 2016: Cape Point

 

Früh am Morgen wurde ich heute mal wieder abgeholt. Gemeinsam mit ein paar anderen ging es zum Kap der Guten Hoffnung. 

Auf dem Weg dorthin haben wir einen Stopp bei einer „Ostrich-Farm“ eingelegt. Als ich an der Reihe mit Füttern war, habe ich nur zuerst den Fehler gemacht, meine Hand mit dem Futter nicht ganz flach zu halten, weshalb mein kleiner Finger vom Strauß mit Futter verwechselt wurde. Aber keine Sorge - ist immer noch alles dran.

Danach ging es dann ins „Cape of Good Hope Nature Reserve“. Bevor wir aber endgültig zum Cape Point gefahren sind, haben wir noch eine kurze Lunch-Pause am Meer gemacht. Unser Mittagessen hatten wir schon auf dem Hinweg bei einer kleiner Farm gekauft, so dass alles schon fertig war und nur auf den Verzehr gewartet hat. Vom Strand aus mussten wir noch ein kleines Stück weiter durchs Reservat fahren um zum Kap zu kommen. Auf dem Weg dorthin mussten wir öfters wegen Baboons auf der Straße anhalten. Unser Fahrer hat mich zwar immer wieder ermahnt das Fenster zu schließen, aber ich habe nicht auf ihn gehört. Ich wollte unbedingt gute Fotos von den Affen machen. Besonders von den Babys, die großen Spaß hatten an den Straßenschildern herumzuklettern.

Nach einem kurzen Spaziergang den Berg zum Leuchtturm hoch, ging es dann endlich zum „Cape of good hope“. Dort angekommen habe ich mich mehr führ den toten Wal, der am Strand lag, interessiert, als für alles andere drumherum. Der Wal muss seinem Aussehen und Geruch nach schon länger dort gelegen haben. Für das typische Tourifoto hinter dem Schild hab ich mir dann aber trotzdem noch kurz Zeit genommen.

Auf dem Weg zurück haben wir in St.James kurz für die bunten Strandhäuser angehalten. Und bevor es dann endgültig wieder nach Hause ging, ging es mal wieder in den Kirstenboschgarten. Was aber nicht sonderlich schlimm für mich war, da der Garten so groß und wunderschön ist, dass ich täglich kommen könnte. 

Als ich nach Hause kam, hatte meine Gastmutter auch noch eine Überraschung für mich. Sie hat nämlich heute mein Zimmer fertiggestrichen. Ich hatte ihr zwar gesagt, dass ich es selber machen will, aber im Endeffekt bin ich jetzt echt froh, dass sie mir die Arbeit abgenommen hat.

 

04.November 2016: Frei

 

Meinen ersten freien Tag gestern habe ich hauptsächlich zuhause verbracht. Das Chaos in meinem Kleiderschrank zu beseitigen hat mich erstmal ganz schön lange beschäftigt. Am späten Nachmittag habe ich auch noch angefangen mein Zimmer zu streichen.

Heute war wieder ein freier Tag für mich und ebenfalls für eine Freundin von mir. Gemeinsam sind wir zu einem X-mas-Gift-Market gefahren, um dort unseren Nachmittag zu verbringen.

 

02.November 2016: Exams 

 

In den nächsten vier Wochen sind in meiner Schule nur noch die Jahresendexams. Das heißt viele „off-days“, da man nur in die Schule kommen muss, wenn man schreibt. An Tagen, an denen andere Fächer geschrieben werden, kann man dann einfach zuhause bleiben.

Obwohl hier nur das Ergebnis von diesen letzten Tests zählt um das Jahr zu bestehen, fängt hier keiner früher als einen Tag vorher (wenn überhaupt) an zu lernen. Dementsprechend werden dann auch die Ergebnisse ausfallen schätze ich.

In meiner Schule werden auch am Anfang des Jahres die Klassen immer wieder etwas umsortiert. In den A-Klassen sind nur die Jahrgangsbesten. Wer sich also in einem Schuljahr zu sehr verschlechtert, muss damit rechnen, bald neue Klassenkameraden zu bekommen.

Am Montag fingen die Exams an und für mich ging es gleich mit einem dreistündigen Geschichtstest los. Der erste Teil war mit Fragen zu verschieden Quellen, die wir ebenfalls bekommen haben. Und der zweite Teil war eine Frage, die man mit einem langen Text beantworten musste. Nach einem fünfstündigen Englischtest und dem praktischen Test für CAT habe ich jetzt erstmal bis nächste Woche Donnerstag frei.

 

30.Oktober 2016: Wochenende

 

Es ist jetzt schon etwas her, seit ich das letze Mal geschrieben habe, da ich keine besonders große Motivation hatte zu schreiben. 

Das letzte Wochenende habe ich, während alle in Bayern den Ferienbeginn genossen haben, mit Lernen und Bagles backen verbracht, wobei ich zugeben muss, dass ich mich beim Lernen eher mehr mit Malen und meinem Handy beschäftigt habe.☺

Meine Motivation fürs Lernen hier ist im Vergleich zu Deutschland kaum vorhanden. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich dieses Schuljahr einfach nur gerade so bestehen muss und das ist hier nicht besonders schwer. Man braucht in seinen Fächern um zu bestehen mindestens 30%, abgesehen von Englisch mit 40%.

Bei Geschichte wusste ich echt nicht, wie ich am Besten anfangen sollte. Mein Lehrer liest meistens nur aus dem Buch vor oder erzählt irgendwas. Ich glaube die Südafrikaner haben noch nie das Wort „Hefteintrag“ gehört was bedeutet, dass man einfach nur das Buch zum Lernen hat. 

Den Samstag habe ich deswegen größtenteils bei Camryn (Enkeltochter) und ihrer Familie zuhause verbracht. Während sie Afrikaans gelernt hat, hab ich versucht so gut wie es geht Geschichte zusammenzufassen. Nachdem meine Gastmutter mit Arbeiten fertig war und wir wieder zuhause waren, habe ich Bagles für ein Sonntags-Picknick gebacken.

Heute morgen sind wir zu einem Craft-Market gefahren, den wir erkundet haben, bis es endlich Mittag war und wir unser Picknick beginnen konnten.

 

23.Oktober 2016: Hiking

 

Bei strahlendem Sonnenschein, mit einer Temperatur, die in Deutschland schon sehr sommerlich ist, bin ich mit zwei weiteren Austauschschülern wieder wandern gegangen. Um die zwei Stunden sind wir ohne Schatten auf den Tafelberg halb wandernd halb kletternd hochgekraxelt. Wegen des schönen Wetters war die Spitze voll mit Touris, die sich im Zehnminutentakt hochkarren ließen.

Ich hab auch schon einmal die Bahn benutzt und muss sagen, es ist eher langweilig oder sogar enttäuschend im Gegensatz zum Hochwandern. Man kann die fantastische Aussicht viel mehr genießen, da man dann realisiert, wofür das ganze Schwitzen gut war. Nach einer Pause sind wir relativ lange oben entlanggelaufen. Nach ungefähr einer Stunde Fußweg sind wir dann zum höchsten Punkt Kapstadts gekommen. Nach ca. zwei Stunden sind wir auf der anderen Seite des Tafelbergs wieder runter geklettert. Ich war echt froh, als wir um sechs Uhr endlich im Kirstenboschgarten rausgekommen sind.

Hungrig und müde haben wir bei mir zuhause noch Curry mit Rutti gegessen. Meine Gastmutter hatte schon geahnt, dass wir echt hungrig sein werden.

Die Wege, die wir heute gewandert sind, sind oft nicht wirklich immer als Wege zu erkennen, da es mehr ein Gelände ist. Ist zwar anstrengender, macht aber auch irgendwie viel mehr Spaß.

 

22.Oktober 2016: Elephant Eye

 

Heute bin ich mit dem Sohn meiner Gastmutter und seiner Familie zum Wandern verabredet gewesen. Als sie mich um acht Uhr heute Morgen abgeholt haben, war meine Motivation, was den Tagesplan angeht, gleich null. Es hat nämlich mehr als geregnet.

Nach einer kurzen Autofahrt zum „Silvermine Naturreservat“ waren wir auch schon da. Bis alle anderen da waren, mit denen wir verabredet waren, hatte es aufgehört zu regnen. Ohne einen weiteren Tropfen sind wir dann bis zu einer kleinen Höhle im Berg mit dem Namen „Elephant Eye“ gewandert. Von dort oben hatte man eine fantastische Aussicht über die Vororte Kapstadts. Auf dem Rückweg haben wir dann noch an einem See eine kleine Verschnaufpause eingelegt. Bevor es endgültig nach Hause ging, haben wir am Flussufer an einer Braaistelle gegrillt. Auf Picknickdecken in der Sonne sitzend haben wir unser wohlverdientes spätes Nachmitagsmittagessen gegessen.

Der Tag war für mich aber noch lange nicht vorbei. Zuhause angekommen blieb mir noch gerade genug Zeit zum Umziehen und Duschen, bevor ich mit meiner Gastmutter zu einer (beschreibe es mal) Konzert-Show gegangen bin. In einem kleinen süßen alten Theater sind einige südafrikanische Künstler aufgetreten. Die Show war echt toll und mal was ganz anderes, als ich es gewohnt bin.

 

18.Oktober 2016: My life wihout wifi

 

Seit drei Monaten lebe ich jetzt schon ohne WLAN. Hier in Südafrika ist es im Gegensatz zu Deutschland fast normal kein WLAN zuhause zu haben. Ich kaufe mir hier ca. einmal im Monat Internet fürs Handy, hier nennen wir das Data. Es gibt hier nicht so wie in Deutschland wirklich Handyverträge, stattdessen kauft man sich immer wieder was und kann es dann so lange benutzen, bis es aufgebraucht ist.

Data ist nicht besonders billig und außerdem super schnell aufgebraucht. Das heißt für mich sämtliche Internet-Aktivitäten mehr als einzuschränken: Kein Snapchat mehr, googlen nur im Notfall, Instagram ein bis zweimal die Woche und das Internet kann nicht mehr als Zeitvertreib genutzt werden.

Meinen Blog date ich einmal die Woche mithilfe vom Hotspot meines Handys am Laptop ab. 

Es ist zwar nicht optimal, aber man kann sich dran gewöhnen, es gibt einem die Zeit neue Hobbys zu suchen. Das einzige was manchmal nur echt nervt ist, wenn ich mit meiner Familie FaceTime machen möchte oder telefoniere und immer mal wieder der Empfang zu schlecht ist, um ein flüssiges Gespräch zu führen.

 

 

16.Oktober 2016: Muizenberg

 

Den Vormittag habe ich heute mit meiner Gastmutter auf dem Muizenberg Fleamarket verbracht. Der Markt hatte gewisse Ähnlichkeiten mit dem Platz von gestern, neben Klamotten und ein paar Souvenirständen konnte man dort viel südafrikanisches Essen echt billig kaufen. Nach einem zweistündigen Bummel über den Markt sind wir weiter bis nach Muizenberg zum Strand gefahren. Wir kamen genau zur richtigen Zeit, da dort heute so ein Art Festival war und der Umzug mit den ganzen Leuten in lustigen Kostümen gerade begonnen hatte. In einem Park mit Blick aufs Meer war neben ein paar Essensständen auch eine Band, die echt gut Musik gespielt hat. Mit Essen bewaffnet und einem roten Smoothie, der nur aus Rote Beete, Äpfeln, Karotten und Ingwer bestand, haben wir uns im Schatten für einige Zeit hingesetzt. Auf dem Rückweg haben wir noch bei einer Mall angehalten, da meine Gastmutter noch zur Bank musste. Es war echt seltsam für mich die ganze Mall weihnachtlich dekoriert zu sehen, da es erstens erst Oktober ist und für mich Weihnachten überhaupt nicht mit warmem Wetter zusammenpasst. 

 

15.Oktober 2016: Birthdayparty

 

Heute war der 15. Geburtstag von Camryn. Camryn ist die Enkeltochter von meiner Gastmutter, aber man kann sie eigentlich auch als meine Gastschwester betrachten, weil ich sie so gut wie jeden Tag sehe und wir echt oft was zusammen machen. 

Morgens bin ich mit meiner Gastmutter zu einem Platz gefahren, wo viele kleine verschiedene Läden sind, die Gewürze, Backsachen und vieles mehr verkaufen. Samstags sind dort auf den Straßen immer viele kleine Stände aufgebaut, die Essen, Klamotten und voll billig Obst und Gemüse verkaufen. Nach einem schönen Vormittag und einem guten Mittagessen zu Hause habe ich den zweistöckigen Kuchen mit viel Schokolade und Smarties dekoriert. Den restlichen Tag habe ich dann bei Camryn zuhause verbracht. Ich habe einige echt nette Verwandte kennen gelernt und ebenfalls ihre beste Freundin, sie ist sehr nett, weshalb ich hoffe sie bald mal wieder zu treffen.

 

12.Oktober 2016: Entscheidung

 

Es muss echt etwas seltsam für die meisten von euch gewesen sein plötzlich zu lesen, dass ich meine Gastfamilie gewechselt habe. Wahrscheinlich haben einige von euch gedacht, dass mir langweilig ist oder so, da ich nie wirklich irgend etwas in der Richtung davor erwähnt hatte. Aber ich hatte mich dafür entschieden nichts hier zu schreiben, bevor für mich selbst nicht klar war, was ich tun werde.

Die letzten Wochen waren nicht leicht für mich. Man kann nicht vorher wissen, ob es nun besser wird, ob man nun in die Familie passt, ob die Familie Zeit für einen hat und vieles mehr. Ich muss sagen, ich habe die letzten Wochen nachts oft wachgelegen und darüber nachgedacht, was ich tun werde und ob ich es ein Jahr in dieser Familie aushalte. Wenn man sich entschieden hat zu wechseln und es natürlich auch mit seiner Organisation besprochen hat, wechselt man auch. Ohne zu wissen, wo man hin kommt, was jetzt genau passiert. Das heißt dann erst mal wieder Warten auf neue Informationen. 

Jetzt muss ich sagen - ich bin so froh, dass ich genügend Kraft hatte zu sagen, dass es mit dieser Familie nicht funktioniert. Für mich war das echt nicht leicht, weil die Ungewissheit und die Frage, ob es diesmal klappt, mich die ganze Zeit beschäftigt hat.

Jetzt bin ich aber echt froh und stolz auf mich. Die erste richtige Woche hier ist fast vorbei und ich fühle mich jetzt schon richtig zuhause hier. Außerdem kann ich um so mehr sehen, dass die letzten Monate mit Ausnahme von ein paar Geschichten, die man nicht unbedingt wissen will, zwar okay waren, aber ich habe nicht wirklich in einer Familie gelebt. Ich war einfach nur eine Person die dort geschlafen und gegessen hat, aber mehr auch nicht. Als verschwendete Zeit sehe ich das Ganze jetzt aber nicht,  ich habe viele Erfahrungen gesammelt und einiges gelernt - unter Anderem, wie es ist in einer Familie zu leben, die eher bequem ist und außerdem was es heißt, wenn selbst eine Tafel Schokolade schon viel Geld kostet.

Mit meiner neuen Gastmutter verstehe ich mich sehr gut. Genau wie ich interessiert sie sich sehr für Kochen und Backen und sie ist mehr als redefreudig. Mal schauen wie das Jahr jetzt so weitergeht. Im Januar bekomme ich für drei Monate eine Gastschwester aus Belgien.

 

07.Oktober 2016: Elephant feeding

 

Und schon sind die sechs Tage wieder fast vorbei. Eine der besten Aktionen wartete aber noch auf uns. Heute morgen durften wir nämlich Elefanten füttern und dafür haben wir von ihnen dann eine große Umarmung mit dem Rüssel bekommen. Es war echt lustig beim Füttern auch die Zunge der Elefanten anfassen zu können. Und natürlich darf man die ganzen Erinnerungsfotos nicht vergessen! Danach ging es noch zu den "Cango Caves". Dort haben wir eine Führung durch die Höhle bekommen. Platzangst durfte man da echt nicht haben, denn je weiter es ging, desto mehr musste man kriechen (und ich meine wirklich kriechen). Wir haben den Boden glaube ich schön poliert. Nach dem Mittagessen ging es auf einer echt langen Fahrt bis abends um acht wieder zurück nach Kapstadt.

 

 

 

06.Oktober 2016: Addo Elephantpark

 

Um 6:30 Uhr mussten wir heute - ohne gefrühstückt zu haben - los. Frühstück haben wir während der Fahrt in Form von kleinen "Frühstückstüten" bekommen. Mit dem Auto sind wir durch den riesigen Nationalpark gefahren. Neben Schildkröten, Zebras und vielen anderen Tieren waren - wie der Name des Parks schon verrät - die Elefanten das Highlight. Wir haben mehrere große Gruppen gesehen und eine Familie mit ihren Kindern ist sogar ganz nah an uns vorbeigelaufen. Nach dem Mittagessen sind wir bis zum späten Nachmittag zu unserer neuen Unterkunft gefahren, wo wir dann auch den Rest des Tages verbracht haben. Einer der Höhepunkte des Abends war es, Marshmallows über dem Feuer zu grillen und zwischen zwei Schokokekse zu pressen um sie dann zu essen. Mmmmhhhhh...

 

05.Oktober 2016: Tsitsikamma

 

Heute morgen konnten wir das erste Mal etwas länger schlafen, da unsere Abfahrtszeit erst gegen elf war. Als ich raus zum Frühstück gegangen bin, bin ich gleich wieder umgedreht um mich wieder umzuziehen. Es waren heute um die 30 Grad. Nach einem guten Frühstück ging es ins Tsitsikamma Naturreservat, wo wir eine kleine Wanderung am Meer entlang gemacht haben.

Unsere Unterkunft abends war die schönste der ganzen Woche. Sie befand sich auf einer Farm mit Pool und vielen Orangenbäumen (hab auch ein paar reife Orangen heimlich mitgenommen). Das Abendessen heute war afrikanisch und hat echt gut aber sehr ungewohnt geschmeckt.

04.Oktober 2016: Monkey Land 

 

Nach einem großen Frühstück ging es heute ins "Monkey Land". Dort angekommen sind wir durch einen Wald gelaufen, in dem ganz viele verschiedene Affenarten leben. Nicht alle Affen dort kommen aus Südafrika, aber es war echt cool ohne Käfig an ihnen vorbeizulaufen. Affen gehören zu meinen Lieblingstieren, weshalb es mir dort um so mehr gefallen hat. Anschließend sind wir noch in einen riesigen Vogelpark gegangen. Die meisten Vögel dort hatten ein echt tolles farbenfrohes Gefieder. In der Nähe von einem Strand haben wir dann zu Mittag gegessen. Unseren Nachmittag haben wir aufgrund der angenehmen Wärme am Strand verbracht. Der Strand gehörte auch zu einem der vielen Naturreservate Südafrikas. Die Nacht haben wir wieder in einer anderen Backpacker-Unterkunft verbracht.

 

03.Oktober 2016: Kanufahrt

 

Der erste Programmpunkt auf unserer Liste heute war eine einstündige Kanufahrt. Zum Glück gab es heute morgen in unserem Hostel ein echt großes Frühstücksbuffet, so dass wir gut gestärkt losfahren konnten. Anfangs hab ich mich etwas ungeschickt angestellt, aber nach einiger Zeit hatte ich den Dreh raus. Zirka eine Stunde später haben wir gestoppt und sind zu Fuß bis zu einem Wasserfall gelaufen. Wir fanden es alle dort echt schön, das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum wir erst gegen eins den Rückweg wieder angetreten haben. Mit dem Kanu ging es wieder zurück. Ein sehr spätes Mittagessen haben wir uns bei KFC geholt und an einem Platz mit einer atemberaubenden Aussicht auf Meer und Landschaft zu uns genommen. Hungrig sind wir dann abends am nächsten Hostel angekommen, wo (zum Glück) auch schon Burger auf uns gewartet haben.

 

02.Oktober 2016: Big five

 

Nach meinem ersten Frühstück in meinem neuen Zuhause wurde ich schon sehr früh morgens dort abgeholt. Nach und nach wurde der Bus dann auch voller, so dass wir um acht Uhr Kapstadt verlassen konnten. Wir sind bis zum Mittagessen erstmal durchgefahren. Diese Woche werden wir jeden Tag woanders verbringen und die "Garden Route" entlang fahren. Am frühen Nachmittag ging es mit den ersten großen Highlights richtig los. In einem privaten Park wurden wir zweieinhalb Stunden herumgefahren und haben dabei unter anderem Elefanten, Giraffen, Nashörner, Zebras und Löwen gesehen. Abends sind wir dann bei unserer ersten Unterkunft angekommen und haben mit einer Gitarre bewaffnet am Strand aufs Abendessen gewartet. Nachdem wir alle unsere Pizzen gegessen hatten, saßen wir noch einige Zeit am Feuer zusammen.

 

01.Oktober 2016: Wechsel 

 

Morgen geht die Safari los und ich habe zwar gesagt, dass ich mich erst danach wieder melde, aber bei mir hat sich einiges verändert. Gestern hat nicht nur Claudia ihre Sachen gepackt, sondern auch ich. Ich habe nie wirklich hier etwas darüber geschrieben, aber meine Gastfamilie und ich hatten einige Probleme. Sie waren erstens echt beschäftigt mit ihren Kindern, so dass ich immer das Gefühl hatte, ein bisschen fehl am Platz zu sein. Außerdem habe ich es nicht geschafft mich in der ganzen Zeit dort richtig einzuleben. Es war okay für mich die letzten Monate, da ich nicht alleine war, sondern Claudia auch noch da war. Aber ich habe für mich beschlossen, dass ich den Rest meines Jahres nicht dort verbringen möchte. Nach einem Gespräch gestern, in dem ich meinen Gasteltern meine Entscheidung mitgeteilt habe, ist alles natürlich etwas schwierig gewesen. Ohne eine wirkliche Verabschiedung von der Seite meiner ehemaligen Gastfamilie wurden wir heute morgen sehr früh von unserer Organisation abgeholt. Danach ging alles ganz schön schnell. Der Abschied von Claudia am Flughafen fiel mir echt schwer, aber zum Glück können wir uns ja nächstes Jahr dann mit dem Zug gegenseitig besuchen fahren. Auf dem Weg zurück vom Flughafen habe ich beschlossen, alles positiv zu sehen, ich bin nun um einige Erfahrungen reicher und freue mich jetzt darauf neue Leute kennenzulernen und auf eine hoffentlich unvergessliche Safari.

Am späten Nachmittag hab ich dann heute das erste Mal meine neue Gastmutter kennengelernt. Ich wohne jetzt bei einer älteren Dame, die unter der Woche ihre Enkelin auch immer bei sich hat. Sie und ihre Eltern habe ich ebenfalls heute schon getroffen. Alle waren echt super freundlich und haben mich mit Fragen gelöchert. Ein genaueres Kennenlernen folgt dann nach der Safari. Bis jetzt bin ich mehr als zufrieden und ich glaube, das bleibt auch so.

 

26. September 2016: Schule

 

Man merkt, dass die Ferien nächste Woche anfangen. Alle Tests sind endlich fertig geschrieben und in vielen Fächern machen wir fast nichts mehr, weil wir mit dem Stoff für diesen Term fertig sind. 

Die Klassen hier werden auch immer leerer, da die meisten einfach zuhause bleiben. Das ist hier irgendwie auch ganz normal, dass man sein Wochenende verlängert oder die Ferien schon früher anfangen lässt. Die  Ergebnisse von den meisten meiner Tests hab ich auch schon wieder. Ich liege meistens im Durchschnitt der Klasse, wenn nicht manchmal sogar besser. Dafür, dass ich zuhause eigentlich gar nichts für die Schule mache, sondern nur morgens vor dem Unterricht, ist das ganz okay. Hier ist es auch echt normal, dass man nach der Schule keinen Gedanken mehr daran verschwendet.

Ich bin meistens um kurz nach sieben schon in der Schule und warte dann eine Stunde auf den Unterrichtsbeginn. Es ist aber echt okay für mich so lange zu warten, da die meisten meiner Freunde ebenfalls in die Schule gefahren werden müssen und deshalb meist schon vor mir da sind.

Die Ferien sind zwar nur eine Woche lang, dafür hab ich aber was echt Großes vor. Es geht für mich auf eine 6-tägige Safari. Das ist auch der Grund, weshalb es wahrscheinlich etwas dauern wird, bis ihr hier wieder was Neues lesen könnt.

 

25. September 2016: Constantia

 

Für heute habe ich mir mit vier anderen ein „Red-Bus“-Ticket gekauft. Der Red-Bus ist eine Art Sightseeing-Bus mit verschiedenen Touren rund um Kapstadt. Unser Plan für heute war es, die Weingärten in Constantia anzuschauen. Und da es mit dem Bus auch eine Tour durch Constantia mit verschiedenen Stopps bei verschiedenen Gärten gibt, haben wir beschlossen Tickets für diesen Bus zu kaufen. Auf dem Weg dorthin hat der Bus auch am Kirstenboschgarten angehalten. Gleich daneben befand sich auch mal wieder ein riesiger Markt. Daran konnten wir natürlich nicht einfach vorbeifahren. Es war Grund genug schon früher auszusteigen, um über den Markt laufen zu können. Danach ging es dann wieder weiter mit dem Bus. Insgesamt sind wir bei drei verschiedenen Gärten ausgestiegen, um sie uns ein bisschen genauer anzuschauen. 

Abends, auf dem Weg zurück, haben wir noch bei einem thailändischen Restaurant angehalten, welches bei den „Local People“ sehr beliebt ist. Wir hatten auch einen Schulfreund mit uns, der seit Kindheitstagen sein Lieblingsrestaurant dort hat.

Übrigens habe ich diesen Blog-Eintrag in der Schule vorgeschrieben, da ich mit allen Tests fertig bin und eine einstündige Wartezeit im Klassenzimmer hatte.

 

23. September 2016: Lagerfeuer 

 

Für die ersten von uns Austauschschülern geht es nächste Woche Samstag wieder zurück. Deswegen haben wir uns heute nochmal in einer kleiner Gruppe an einem Strand, 30 Minuten entfernt von Kapstadt, getroffen. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen kurzen Stopp in Muzinberg gemacht um etwas zu essen. Dabei haben wir leider völlig vergessen auf die Zeit zu achten, so dass wir zu spät aufgebrochen sind um den Sonnenuntergang am Meer noch zu beobachten. Aber auch ohne den Sonnenuntergang war es echt toll. Wir haben ein kleines Feuer gemacht und Marshmallows über dem Feuer gegrillt.

 

18. September 2016: Kirstenbosch Botanical Garden 

 

Nachdem ich den Vormittag etwas gelangweilt in der Sonne verbracht hatte, beschloss ich den restlichen Tag etwas sinnvoller zu nutzen. Gemeinsam mit Merle (Austauschschülerin) bin ich deswegen zum Kirstenbosch Garden gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen kurzen Stop bei Pick n Pay gemacht, um Essen für ein kleines Picknick zu kaufen. Nach einem kleinen Spaziergang haben wir uns ein schönes Plätzchen in der Sonne gesucht um unser Essen zu genießen. Auf dem Weg dorthin ist auch eine große Schildkröte an uns vorbeigelaufen. Essend und die Sonne genießend haben wir dann die schöne Aussicht zwischen all den Pflanzen auf den Tafelberg genossen. Auf dem Weg zurück, kurz vor Schließung des Parks, haben wir noch den Baumwipfelpfad überquert.

 

17. September 2016: Stadion 

 

Heute morgen war ich mal wieder auf einem "Food Market". Hier gibt es wahnsinnig viele davon und bis jetzt war ich noch auf keinem, wo ich sage: da muss ich nicht nochmal hin. Es war eine sehr spontane Entscheidung von Claudia und mir, weshalb wir mehr als viel schon zum Frühstück gegessen hatten. Nach einem Gang über den Markt haben wir deshalb beschlossen, erst gegen Mittag zum Essen wiederzukommen. Waterfront lag in Fußnähe, so dass wir den Vormittag damit verbrachten, uns den Hafen und die Geschäfte besser anzuschauen. Mittags hatten wir dann wieder die Qual der Wahl zu entscheiden, was man bloß essen soll. Das Stadion war ebenfalls in Fußnähe, so dass wir auch dort noch vorbeigelaufen sind. Am Nachmittag war dann der 80. Geburtstag von der Oma meiner Gastmutter. Bewaffnet mit ein paar frischen Blumen sind wir vom Stadion direkt dorthin gefahren. Dort angekommen wartete schon ein riesiges Kuchenbuffet auf uns.

 

14. September 2016: Tablemountain sunset 

 

Glück im Unglück würde ich mal sagen.

Am Samstag konnten wir ja nicht auf den Tablemountain fahren, weil es zu windig war. Aber die Tickets dafür waren schon bezahlt. Deswegen wurden wir heute nach der Schule nicht von unseren Gastfamilien abgeholt, sondern wieder von dem Bus. Die Schuluniform haben wir alle in unseren Schulen gewechselt. Ich muss sagen, ich versuche es zu vermeiden die Toiletten in der Schule zu benutzen, da man die Türen dort nur mit Hilfe des Rucksacks geschlossen halten kann (kein Schloss). Aber hab es trotzdem überstanden ;). Und ich muss zugeben, dass man sich mit der Zeit an die Toiletten gewöhnt.

Naja, auf jeden Fall ging es dann mit der Bahn auf den Berg. Dort sind wir bis zum Sonnenuntergang geblieben.

Und zu alledem habe ich heute auch meinen ersten Mathetest wieder bekommen. Ich hab 54% geschafft. In Deutschland würde ich wahrscheinlich mit Tränen in den Augen dasitzen, weil ich so schlecht bin, aber hier bin ich Jahrgangsbeste mit dem Ergebnis.

 

12. September 2016: Bayram 

 

Um sechs Uhr ging der Tag heute wie ein ganz normaler Schultag los. Nur der Unterschied war, dass heute an meiner Schule ein Public-Holiday-Tag war (also kein Unterricht). Nachdem alle auf waren und fertig angezogen waren, ging es zum Haus von der Mutter meines Gastvaters. Gestern habe ich schon dabei geholfen "Rolls" zu backen. Das sind so eine Art Brötchen in Muffingröße. Diese Rolls haben wir dann heute morgen mit Käse, Schinken, Ei und Thunfisch gefüllt. Nachdem die Männer von der Moschee wieder zurück waren, gab es dann auch endlich Frühstück. Im Laufe des Vormittags sind wir alle zusammen zu weiteren Verwandten gefahren. Als wir kamen, wurden schon die ersten Schafe geschlachtet. Das Schlachten der Schafe ist ein religiöses Ritual, das mit einer Geschichte aus dem Koran zutun hat. Es waren gefühlt über fünfzig Schafe. Ich muss sagen, nachdem ich gesehen habe, wie ein totes Schaf in der Schubkarre wegtransportiert wurde, hatte ich mehr als genug gesehen. Nach einer sehr langen Stunde sind wir dann wieder zurückgefahren. Als meine Familie am Nachmittag nochmal zu einem anderen Teil der Verwandtschaft gefahren ist, habe ich mich mit ein paar anderen dagegen entschieden nochmals Schafe anschauen zu gehen. Das Abendessen gab es dann, als alle wieder zuhause waren. Ich bin jetzt mehr als voll, da es echt viel gab und zusätzlich auch noch einige Nachspeisen und Muffins (man konnte nicht aufhören zu essen). Es war fand ich sehr interessant die Kultur und die Religion meiner Gastfamilie besser kennenzulernen.

 

 

10. September 2016: Robin Island 

 

Heute war mal wieder eine Tour, die von meiner Organisation aus organisiert wurde. Ich wurde am Morgen in der Früh bei meiner Gastfamilie abgeholt und gemeinsam mit zehn anderen Austauschschülern ging es dann zum Table Mountain. Leider konnten wir nicht wie geplant mit dem Cablecar hochfahren, da die Bahn wegen zu starkem Wind geschlossen hatte. Deswegen sind wir am Fuß des Berges etwas entlang gewandert. Gegen Mittag sind wir dann zum „Neighbours Good Market“ auf dem Biscuit Mill -Gelände gefahren um etwas zu essen. Obwohl ich erst letztens dort war und sich die Stände seitdem nicht großartig verändert haben, hat es echt viel Zeit gekostet zu entscheiden, was ich heute essen sollte. Anschließend sind wir zur Waterfront gefahren, von wo aus wir dann ein Boot nach Robin Island genommen haben. Dort angekommen, haben wir zuerst von einem ehemaligen Gefängnisinsassen eine Führung im Gefängnis bekommen. Neben vielen anderen Zellen haben wir auch die von Nelson Mandela gesehen, in welcher er eine lange Zeit seines Lebens verbracht hat. Danach sind wir noch mit einem Bus herumgefahren, um den Rest der Insel kennenzulernen und etwas über ihre Geschichte zu erfahren. Es war echt sehr interessant. Der Name „Robin Island“ bedeutet übrigens „Robben Insel“. Gegen sieben sind wir dann im Dunklen wieder in Kapstadt angekommen. 

 

09. September 2016: Souvenirs

 

Gegen drei Uhr bin ich heute nach der Schule mit Claudia und ein paar anderen ins Zentrum von Kapstadt gefahren. Zuerst haben wir einige Zeit auf dem „Greenmarket Square“verbracht. Dort gibt es hauptsächlich südafrikanische Souvenirs zu kaufen und es ist echt schwer, von einem Stand wieder wegzukommen, wenn man erst einmal nach dem Preis gefragt hat. Das ist auch der Grund, wieso ich ungewollt gleich mal einiges gekauft habe. Bokap ist nur ein paar Straßen entfernt gewesen, deswegen sind wir auch nochmal kurz dort vorbeigelaufen. Ich bin ein voll großer Fan von diesen farbenfrohen Häusern geworden. Bevor wir dann wieder nach Hause gefahren sind, haben wir noch in einem Café/Bar/Restaurant - was auch immer es war - einen kurzen Stopp gemacht.

 

09. September 2016: Die ersten Tests

 

Diese Woche habe ich die ersten Tests für diesen Term geschrieben. Die ganze Schule ist während der Tests immer für die erste Stunde des Schultages in verschiedene Klassenzimmer aufgeteilt. Jeden Tag ist ein anderes Fach dran, wenn man dieses Fach nicht belegt, hat man Glück und kann eine Stunde lang im Klassenzimmer schlafen oder sich mit was auch immer beschäftigen. Meinen Kunsttest habe ich auch schon am Freitag wieder zurückbekommen. Dafür, dass ich am Tag vorher angefangen hatte mir die Sachen genauer anzuschauen, war ich aus meiner Sicht gar nicht so schlecht. Die höchste erreichte Punktzahl war 34 von 50 und ich hab 27 Punkte bekommen. Im praktischen Test von CAT war ich mit 90% die Beste aus der Klasse. Die Tests ziehen sich leider noch zwei Wochen hin - bin also noch nicht fertig.

Anstatt am Mittwoch für Mathe zu üben, habe ich meiner Gastmutter geholfen Brot-Fladen zuzubereiten, die als Beilage anstelle von Reis zum Curry gegessen werden. Es war das erste Mal, dass ich diese Fladen hier gegessen habe und dafür, dass ich sie so gut wie alleine gemacht habe, haben sie echt gut geschmeckt.

 

04. September 2016: Montebello Design Centre

 

Catherina, die Schwester von meiner Gastmutter, hatte heute ihre Konfirmation. Claudia und ich sind morgens mit in die Kirche gegangen, da Claudia aber in vier Wochen schon wieder nach Italien zurückgeht, haben wir beschlossen nicht zum Lunch zu bleiben, sondern uns noch etwas in Kapstadt anzuschauen. 

Gemeinsam mit ein paar anderen sind wir zum „Montebello Design Centre“ gefahren. Auf dem Gelände befanden sich ein paar süße kleine Häuser mit Ateliers und Kunstläden. Unter anderem auch Afrikanische Kunst. Zuerst aber haben wir in einem putzigen Restaurant unseren Hunger gestillt.  Gestärkt hatten wir dann genügend Energie uns alles in Ruhe anzuschauen. Bevor es dann nach Hause ging, haben wir im Tablemountain-Nationalpark einen kurzen Spaziergang gemacht

 

03. September 2016: Soccer

 

Morgens habe ich das Fußballspiel von meinen zwei Gastbrüdern mit angeschaut und da ich den restlichen Tag über nichts besonderes vor hatte, bin ich auch noch am Nachmittag beim Spiel von meinem Gastvater dabeigeblieben. Zum Glück konnten wir so parken, dass wir aus dem Auto heraus das Fußballspiel beobachten konnten! Ich war echt froh darüber, da es sehr windig draußen war. Am Ende des Tages habe ich dann bemerkt, dass es vielleicht sinnvoller gewesen wäre, ein bisschen was für die Schule zu machen. Nächste Woche sind schon die ersten Tests für diesen Term in meiner Schule. Aber andererseits habe ich unter der Woche nicht allzu viel zu tun, so dass ich diese Zeit auch gut zum Lernen nutzen kann (hoffe meine Motivation ist dann groß genug).

 

02. September 2016: Keine Schuluniform!!!

 

Keine Schuluniform! Aber leider nur für heute. In Deutschland habe ich mich eigentlich drauf gefreut Schuluniform zu tragen. Aber jetzt vermisse ich es echt in gemütlichen, warmen, selber ausgesuchten Klamotten in die Schule zu gehen. Der einzige Vorteil von Schuluniform ist, dass du morgens nicht überlegen musst, was du anziehst. In den meisten Schulen hier musste man heute keine Schuluniform tragen. Für 10 R (60ct) konnte man sich diese Woche einen Sticker in der Schule kaufen. Jeder mit einem Sticker durfte am Freitag ohne Schuluniform kommen, alle ohne Aufkleber mussten mit Schuluniform kommen. Das Geld, das eingenommen wurde, wird für einen guten Zweck gespendet. Ich habe einige zuerst fast nicht erkannt, da die meisten echt anders in normalen Klamotten aussahen. Auf dem Weg nach Hause haben wir mit dem Taxibus noch einen kurzen Zwischenstopp bei einem kleinen Shop gemacht  und uns alle zum Wochenendstart ein Eis gegönnt.

 

28. August 2016: Lions Head

 

Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal ausgeschlafen habe, aber heute habe ich dafür alles wieder nachgeholt. Gegen zwei ist die ganze Familie nach „Hout Bay“ ans Meer gefahren um in einem Seefood-Lokal zu essen. Claudia und ich waren um vier aber schon wieder zum wandern verabredet, weshalb wir beide nur eine halbe Stunde Zeit hatten. Neben dem Restaurant befand sich auch der „Bay Harbour“ Markt, der ebenfalls einen riesigen Foodmarket-Teil besitzt.  Ich liebe Märkte, das ist auch der Grund, weshalb wir beide unsere kurze Zeit genutzt haben, um den Markt anzuschauen und dort auch etwas zu essen. Nach einem kurzen, aber schönen Aufenthalt sind wir dann mit Uber zum Lions Head gefahren um pünktlich für den Sonnenuntergang auf der Spitze des Berges zu sein. Der Weg diesmal war deutlich kürzer und nicht ganz so anstrengend. Das letzte Stück konnten wir dann nicht mehr wirklich wandern, sondern eher nur noch klettern. Die Aussicht war atemberaubend. Wir haben den Rückweg etwas zu spät angefangen, weshalb wir den meisten Teil im Dunklen zurücklaufen mussten. Dafür konnten wir aber Kapstadt in seinem nächtlichen Schein auf dem Weg nach unten bestaunen. Wir mussten aber trotz des Lichtes unsere Handy-Taschenlampen benutzen. 

 

27. August 2016: Biscuit Mill

 

Der Plan von mir heute war das Gelände „Biscuit Mill“ in Woodstock zu erkunden. Wenn man den Namen „Biscuit Mill“ hört, denkt man sofort an viele Kekse (ich zumindest). Auf dem Markt aber war keine Spur davon zu sehen, das Gelände hat seinen Namen nur seiner Vergangenheit zu verdanken. Es gibt einige süße Läden und Cafés, aber das Highlight ist jeden Samstag der Food Market „Neighbour goods market“. Es war echt Wahnsinn durch die Halle mit all den Essensständen zu laufen. Ein Ort, den man nicht mehr verlassen will, man kann es am besten mit dem Wort „Foodheaven“ beschreiben. Die Zeit ging echt schnell um und da wir später noch zu einem Braai eingeladen waren, sind Claudia und ich auch um fünf schon wieder auf dem Weg nach Hause gewesen. Wegen einigen Verzögerungen sind wir dann gegen acht endlich aufgebrochen. Es stellte sich heraus, dass es sich heute um keinen wirklichen Braai Abend handelte, sondern vielmehr um eine riesen Geburtstagsparty von zwei Kindern und einem Opa, die in der Aula einer Grundschule stattfand. Die Tische waren mit Süßigkeiten voll und es gab echt viel Essen. Bei den meisten von den über hundert Gästen handelte es sich um Familie. Nach einem langen Tag, viel Musik am Abend und großem Spaß lag ich dann nach zwölf endlich wieder in meinem Bett.

 

26. August 2016: Nachhilfe

 

Heute in der Schule habe ich gleich zwei Tests geschrieben. Der erste war ein Überraschungstest, der von keinem bestimmten Fach aus ging und unser Allgemeinwissen testen sollte. Ich weiß nicht genau, in welcher Weise er zählt, aber ich hoffe echt, dass er nicht besonders wichtig ist. Woher soll ich wissen, wer der reichste Mann Südafrikas ist? Der Test war zum Ankreuzen, so dass noch Hoffnung besteht, dass ich was richtig habe. Die erste Frage habe ich auf jeden Fall, man musste Pokémon... vervollständigen und konnte zwischen go, run und jump wählen. Der zweite war Mathe und lief noch schlechter als der erste. Aber keiner aus meiner Klasse hat ein gutes Gefühl, also bin ich nicht die einzige, die trotz Übens zuhause nicht wirklich klargekommen ist.

Nach der Schule ist dann meine Freundin Carl-Lyn zu mir gekommen, um mit mir an meiner Englischrechtschreibung zu arbeiten. Wir waren allein zuhause, so dass es mal ungewöhnlich ruhig war. Die meiste Zeit saßen wir dann aber draußen in der Sonne, da es heute das erste Mal richtig schön warm war.

 

21. August 2016: Organizations Day

 

Heute war ein Treffen von meiner Organisation mit allen Austauschschülern. Wir haben uns vor der National Art Gallery getroffen. Bevor es ins Museum ging, haben wir noch einen einstündigen Trommelkurs bekommen. Es hat echt großen Spaß gemacht, da wir relativ viel Freiraum bei der Trommelaufführung hatten, so dass es auch nicht sonderlich aufgefallen ist, wenn man den Rhythmus nicht ganz hinbekommen hat. Danach ging es dann ins Museum. Die Bilder waren größtenteils sehr modern und es hat mir echt gut gefallen mal wieder ein paar Bilder im Museum anzuschauen.

Gegen Mittag - nachdem das Treffen beendet war - bin ich mit ein paar anderen noch in das Viertel "Observatory" in Kapstadt gefahren. Nach langer Zeit habe ich dann auch endlich mal wieder Sushi gegessen. Dieser Stadtteil hat mein Herz zum Leuchten gebracht, da er größtenteils aus Vintage- und Secondhandläden bestand. Ich habe leider nichts gekauft, weil ich schon am Freitag und Samstag relativ viel Geld ausgegeben habe und mich deswegen zurückhalten wollte. Es ist echt schwer und anstrengend die ganze Zeit darauf zu achten, wofür man sein Geld ausgibt. Ich vermisse echt meine Mama, die mir solche Entscheidungen immer abgenommen hat und für mich meist dann an der Kasse stand, so dass ich nicht viele Gedanken daran verschwenden musste. Oder gegebenenfalls auch mal sagte: "Nee, dafür gebe ich echt kein Geld aus".

 

20. August 2016: Hiking

 

Um 06:30 Uhr hieß es heute mal wieder aufstehen und zwar, weil wir geplant hatten heute auf den Tablemountain zu wandern. Mit Uber sind wir erst zu einer Mall gefahren, wo wir uns mit drei anderen getroffen haben. Weiter ging es dann gemeinsam in einem neuen Uber Auto zum Tablemountain. Um kurz nach acht ging es los. Mir wurde zwar gesagt, dass dieser Weg sehr anstrengend sein würde, aber einen zweistündigen Marsch - der wie zwei Stunden Treppensteigen war - in der prallen Sonne - hatte ich nicht erwartet. Aber all die Anstrengung hat sich für die Aussicht von ganz oben mehr als gelohnt. 

Nach einem kurzen Aufenthalt oben ging es dann auch wieder den steinigen Weg zurück. Auf dem Weg zurück musste ich mir auch mehrmals in Erinnerung rufen, wieso ich das überhaupt mache (es war echt anstrengend).

Bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Hause gemacht haben, haben wir einen Stopp in der Stadt in einer Straße voller kleiner süßer Restaurants gemacht. 

Claudia und ich sind danach immer noch nicht direkt nach Hause gefahren, sondern zum Haus von der Mutter meines Gastvaters. Dort haben wir geholfen meine Gastschwester Miriam für eine Geburtstagsfeier halloweenmäßig zu schminken. 

Todmüde sind wir dann gegen neun endlich nach Hause gekommen.

 

18. August 2016: Schule

 

Ich finde mich mittlerweile gut zurecht in meiner Schule. Heute in Englisch war ich etwas geschockt, als ich unvorbereitet ein Thema ziehen musste und darüber vor der Klasse kurz reden musste. Es waren zum Glück zwei andere vor mir, so dass ich sehen konnte, was ich in etwa machen muss. Wir hatte fünf Minuten Zeit uns kurz Notizen zu machen, bevor es vor die Klasse ging. Mein Thema war „Wenn du was an deinem äußeren Aussehen ändern könntest, was würdest du ändern und wieso?" Bei den ersten haben die meisten aus meiner Klasse mit anderen geredet und nicht groß zugehört, aber als es für mich dann vor die Klasse ging, waren alle plötzlich mucksmäuschenstill. Ich habe darüber geredet, dass ich gerne lockige Haare hätte oder solche, mit denen man so dünne Zöpfe machen könnte, wie hier in meiner Schule eigentlich jeder trägt. Es muss gar nicht so schlecht gewesen sein, was ich gesagt habe, denn ich habe 70% bekommen und das liegt mehr als im Durchschnitt von meiner Klasse. Außerdem konnte ich einige aus meiner Klasse damit echt zum Lachen bringen.

Die Lehrer hier machen eigentlich keine Hefteinträge oder so was in der Art, weshalb ich mir langsam anfange Sorgen zu machen, wie ich für die Exams am Ende des Jahres lernen soll. Zudem stört es die meisten Lehrer nicht, wenn du ihnen während sie reden keine Beachtung schenkst oder schlafend auf dem Tisch liegst.

 

17. August 2016: Volunteering 

 

Heute bin ich nicht in die Schule gegangen und zwar nicht, weil ich krank war, sondern weil wir für das Fach "Life Orientation" einen Freiwilligendienst machen mussten. Die meisten aus meiner Klasse haben ihren Freiwilligendienst schon in den letzten Ferien erledigt, aber da war ich noch in Deutschland. 

Meine Gastfamilie hat mich heute also nicht wie sonst um sieben Uhr bei meiner Schule abgesetzt, sondern bei einem Altersheim bei uns in der Nähe. Als ich kam, wusste niemand wirklich – trotz telefonischer Ankündigung - dass ich hier heute meinen Tag verbringen sollte. Aber es war trotzdem kein Problem. Eine nette Frau hat mich mit in die Küche genommen, wo ich auch gleich angefangen habe Toast mit Butter und Marmelade zu schmieren. Beim Frühstück habe ich dann geholfen Tee zu verteilen und anschließend die Teller wieder einzusammeln. Die alten Leute waren alle ganz interessiert, wieso ich heute hier bin und was ich als Austauschschülerin überhaupt mache.

Den Vormittag habe ich weiterhin in der Küche mit Gemüse schnippeln verbracht. In der Frühstückspause habe ich mich dann mit den ganzen netten Frauen unterhalten.

Beim Mittagessen habe ich beim Verteilen des Essens und Aufräumen der Küche geholfen. Um drei war der Tag dort für mich auch schon wieder zu Ende und wer weiß - vielleicht werde ich an einem langweiligen Ferientag wiederkommen. 

Das hört sich ja eventuell langweilig an, aber es war echt eine tolle Erfahrung, bei der ich auch viele nette Leute kennengelernt habe. Das Altersheim hier ist von der Einrichtung her noch einige Jahre hinter denen von Deutschland. Aber das Essen sieht besser aus und schmeckt auch echt besser (ich hab probiert) und es war kein typischer Altersheim-Geruch vorhanden.

 

14. August 2016: Church

 

Meine Nachbarn haben mir angeboten, dass sie mich mitnehmen würden, wenn ich mal in die Kirche gehen will. Weil wir für heute noch keine besonderen Pläne hatten, bin ich gestern Abend - schon im Schlafanzug - zu ihnen rüber gegangen und hab sie gefragt, ob sie mich morgen früh mitnehmen würden. Unsere Nachbarn wohnen im hinteren Teil von unserem Haus, das heißt, der Weg zu ihnen ist nicht gefährlich ☺.

Die Kirche ist zwar gleich bei uns (man könnte auch laufen) aber wir sind trotz Auto ein paar Minuten zu spät gekommen, was aber nicht sonderlich schlimm war oder groß aufgefallen ist. Im Gottesdienst hier herrscht eine ganz andere Atmosphäre als in Deutschland. Jeder singt aus vollem Leibe mit und wenn gebetet wird fängt jeder an laut vor sich hin zu beten. 

Irgendwie kam es zu einem Missverständnis, denn meine Gastoma ist heute morgen auch vorbeigekommen, um mich für die Kirche abzuholen. Dass sie kommt, wusste nur von uns keiner und ich war auch schon weg. Werde mir dann nächsten Sonntag mal eine andere Kirche anschauen.

Heute ist echt schlechtes Wetter, deswegen sind die Pläne mit Strand und so ins Wasser gefallen. Stattdessen haben wir heute nach dem Mittagessen Olympia angeschaut. 

 

13.August 2016: Eislaufen

 

Es ist zwar Wochenende, aber das heißt noch lange nicht, dass man ausschlafen kann. Wir sind früh aufgestanden, da mein Gastbruder Ikraam ein Fußballspiel hatte. 

Meine Familie ist sehr Fußball begeistert und mein Gastvater spielt und coacht auch selber. Er ist immer auf der Suche nach neuen Jungs für sein Team. Er hat mir auch erklärt, wieso es so wichtig ist hier Jungs im Alter von 10-12 eine Beschäftigung zu geben. Das ist nämlich das Alter, wo die Kids, die nichts zu tun haben und in nicht besonders guten Gegenden wohnen, anfangen mit Drogen und Alkohol.

Nach dem Fußballspiel sind Claudia und ich mit rüber zum „Grand West Casino“ gefahren. Wir hatten uns mit Benjamin (einem Freund aus der Schule) zum Eislaufen verabredet. Das Problem war nur, dass wir schon um 11 Uhr dort waren und uns aber erst um 15 Uhr zum Eislaufen verabredet hatten. Ich dachte das „Grand West“ ist wie eine Mall, so dass man was zu tun hat, aber damit hatte ich mich geirrt. Die einzigsten Läden waren Fastfood-Ketten. Deswegen beschlossen wir davor noch ins Kino zu gehen. Wir haben uns „Suicide Squad“ angeschaut. 

Von drei bis halb sechs haben wir dann die Zeit mit Eislaufen verbracht. Ich hätte niemals gedacht, dass man in Südafrika Eislaufen kann, womit ich mich echt ganz schön getäuscht habe.  Man kann hier auch im Sommer Eislaufen. 

 

12.August 2016: Einfach nur Freitag

 

Nachdem ich die letzten Wochenenden immer eigentlich ununterbrochen unterwegs war, habe ich den Freitag heute echt genossen und mal zum nichts tun genutzt. 

Wie jeden Freitag wurde ich mit dem Taxischulbus heimgefahren. Anders als sonst war nur, dass ich danach erst mal alleine zuhause war. Claudia war unterwegs und Cathrin (die Schwester von meiner Gastmutter) musste bis drei Uhr in der Schule nachsitzen. Nicht wie vorgehabt habe ich die Zeit mit Lernen verbracht sondern mit Lesen und Malen. Ich muss auch zugeben, dass ich nicht ganz allein zuhause war. Bei uns lebt auch noch eine Frau namens Sena, die putzt, macht den Abwasch und die Wäsche. Sie war ebenfalls da, aber ich kann mit ihr nicht wirklich viel reden, da sie kaum Englisch kann und ich kann kein Afrikaans. Als Cathrin dann am Nachmittag kam, haben wir die Zeit sinnvoll zum "American Horror Storry" schaun genutzt.

Die kurze Schulwoche haben Claudia und ich dann noch mit einem Film am Abend beendet.

 

09.August 2016: Pinguine

 

Morgens sind wir zum „Southernmost tip of Africa“ gefahren. Das ist der südlichste Punkt Afrikas und an dieser Stelle treffen auch der Atlantische und der Indische Ozean aufeinander.

Nach einer zweistündigen Fahrt wieder Richtung Kapstadt und einem kurzen Mittagessen, sind wir zu einem Botanischen Garten gefahren. Dort haben wir nach einem kurzen Spaziergang zu einem Wasserfall einige Affen gesehen. Es war sehr amüsant zu beobachten, wie sie sich gegenseitig entlausen.

Anschließend sind wir zum Meer gefahren, wo ich dann endlich zum ersten Mal Pinguine in freier Wildbahn gesehen habe.

Die drei Tage gingen sehr schnell vorbei und meine Motivation für die Schule ist noch nicht besonders groß.

Heute ist in Südafrika übrigens der „Womens day“. 

 

08.August 2016: Naturreservat

 

Heute ist zwar Montag, aber wegen zwei Tagen „public holiday“ ist für mich erst wieder am Mittwoch Schule. Trotzdem musste ich früh aufstehen, da ich vor dem Frühstück noch duschen wollte. Ich habe anscheinend etwas zu lange geduscht, da die anderen fünf, die nach mir duschen waren, ihren Morgen mit einer sehr kalten Dusche beginnen mussten. 

Nach dem Frühstück sind wir ans Meer zu Klippen gefahren, wo wir einige Zeit geblieben sind. An einer Stelle war eine kleine Höhle, die man nur erreichen konnte, wenn man auf den Steinen, die aus dem Wasser herausragten, entlang lief. Ich bin dabei nur einmal leicht ins Wasser getreten ☺.

Am Nachmittag sind wir dann in ein Naturreservat gefahren. Auf der Fahrt zum Meer habe ich Antilopen, Strauße und eine Affenfamilie gesehen. Leider durften wir im Reservat nicht aus dem Auto aussteigen, weshalb meine Fotos nicht besonders gut geworden sind. Der Strand dort war echt wunderschön und außer uns war weiter keiner da. Aus der Ferne konnten wir die Wale richtig aus dem Meer springen sehen.

Der Tag ging echt schnell vorbei und ich war ziemlich müde am Abend. Aber an Schlaf war noch lange nicht zu denken, da wir noch in den Geburtstag von Claudia reingefeiert haben.

 

07.August 2016: 3-Tages-Tour

 

Meine Organisation bietet einige Trips hier in Südafrika für uns Austauschschüler an und heute war der erste davon. 

Um 07:30 Uhr wurden Claudia und ich als erste von einem kleinen Bus zuhause abgeholt. Nach und nach haben wir noch 12 weitere Austauschschüler abgeholt und sind dann eine Stunde entlang der Küste in eine kleine Stadt gefahren. Es war eigentlich geplant, dass wir dort Wale beobachten, aber an diesem Tag war keine Spur von ihnen zu sehen. Nach dem Mittagessen ging es zu einer Auffangstation für kranke Pinguine. Spät am Abend sind wir dann bei unserer „Backpacker“ - Unterkunft in Kap Aguhlas angekommen. Dort war es sehr bunt und gemütlich eingerichtet. Nach dem Abendessen - das ein „Braai“ über dem Kaminofen war, haben wir alle noch einige Zeit zusammen unter Decken am Kamin gesessen.

Die lange Zeit, die wir heute im Auto verbracht haben, war auch nicht langweilig oder unspektakulär. Ich fand es sehr atemberaubend durch die riesigen Naturlandschaften zu fahren. 

 

06.August 2016: Muizenberg

 

Heute habe ich, gemeinsam mit drei weiteren Austauschschülern, das erste Mal „Uber“ benutzt. Das ist eine Art Taxi, nur sicherer. Ein Taxi alleine hier zu benutzen, wäre zu gefährlich. Wir sind früh zum Strand in Muizenberg aufgebrochen. Dort haben wir erst die Surfer beobachtet, da dieser Strand hauptsächlich von den Surfern benutzt wird. Wir sind am Strand ca. eine halbe Stunde weiter bis nach Kalk Bay gelaufen. Kalk Bay war eine ganz andere Welt. Die vielen Villen am Berghang haben mich mal wieder zum Träumen gebracht. Wie wäre es wohl dort zu leben? Die Straße entlang am Meer war voller süßer kleiner Läden und Cafés im Vintage-Stil. Mittags haben wir am Hafen in einem alten „Fish and Chips“ - Restaurant etwas gegessen. 

Der Tag ging echt schnell vorbei und ich habe jetzt vor lauter Fotos keinen Speicherplatz am Handy mehr.

 

02.August 2016: Neues Schulfach

 

Am Montag habe ich von "Life Science" zu "CAT" (ähnlich wie "IT" in Deutschland) gewechselt, weil ich mich mit diesem Fach einfach nicht anfreunden konnte und echt keine Lust hatte, es ein halbes Jahr jeden Tag zu haben. In "CAT" ist mir - als mich mein Lehrer gefragt hat, wann ich denn Zeit hätte mal länger zu bleiben, damit er mir die wichtigsten Sachen aus dem ersten Halbjahr beibringen kann - dann das erste Mal bewusst geworden, dass ich die Tests am Ende des Jahres ebenfalls bestehen muss. 

Anscheinend gibt es bei schönem Wetter doch mehr Sportangebote an meiner Schule. Ich habe heute das erste Mal Softball ausprobiert, was sehr ähnlich zu unserem deutschen Brennballspiel ist.

Das Gute an dieser Woche ist, dass morgen Wahlen in Südafrika sind, das heißt: Keine Schule☺.

 

31.Juli 2016: Fleamarket

 

Heute hieß es trotz Wochenende früh aufstehen, da mein Gastvater ein wichtiges Fußballspiel hatte. Aber das frühe Aufstehen hat sich gelohnt, da wir danach auf einen „Fleamarket“ in Houdbay gefahren sind. Dort gab es eine Menge typisch südafrikanisches Essen und ganz schön viele andere Stände mit Klamotten, Ketten und so weiter. Alles dort war echt billig (was nicht so gut für mich ist, weil ich dann um so mehr kaufe). Ich hab dort für 20R Mittag gegessen.

Neben dem Markt war auch gleich das Meer. Dort habe ich heute auch das erste Mal Wale gesehen.

 

30.Juli 2016: Cinema

 

Nach einer mal wieder längeren Wartezeit haben mich meine Gasteltern mit Claudia und noch zwei weiteren Austauschschülern (namens Stefania und Daniel, die ebenfalls zusammen bei einer Familie wohnen) zu einer Mall in einem der Vororte von Kapstadt gefahren. Da wir den ganzen Nachmittag Zeit hatten, beschlossen wir, uns einen Film im Kino anzuschauen. Wir waren drei Mädchen und ein Junge, das hieß also für ihn, sich der Mehrheit anzupassen und mit in den Film „Me before you“ zu gehen.

Nach dem Film herrschte kurze Zeit große Aufregung, da nämlich Stefania ihre Kreditkarte nicht mehr finden konnte. Zum Glück hat sie einer der Mitarbeiter auf dem Kinoboden gefunden, so dass wir wieder beruhigt nach Hause fahren konnten.

In Südafrika kann man auf Grund der mangelnden Sicherheit nicht einfach alleine irgendwo hingehen, sondern ist immer darauf angewiesen, gefahren zu werden. Deshalb ist es üblich, auf Grund der hohen Benzinkosten für solche Fahrten dem Fahrer „petrol money“ zu zahlen.

 

29.Juli 2016: Braai

Heute war das erste Mal, dass ich nicht von meiner Gastfamilie von der Schule abgeholt wurde. Freitag ist der Tag, wo es zeitlich nicht ganz hin haut, zu drei verschiedenen Schulen zu fahren, um uns alle abzuholen, deswegen werde ich jetzt jeden Freitag zusammen mit ein paar anderen aus meiner Schule mit einem Taxi-Bus nach Hause gefahren.

Wobei man sich unter dem Wort „Taxi“ kein deutsches Taxi vorstellen darf. Es ist ein kleiner VW-Bus, in dem mehr als zehn Leute auf Bänken gequetscht sitzen (ist hier aber der ganz normale südafrikanische Fahrstil).

Am Abend habe ich das erste Mal einen südafrikanischen Braai-Abend miterlebt. Das Grillen hier wird nicht als „Barbecue“ sondern als „Braai“ bezeichnet. Meine Familie hatte einige ihrer Verwandten eingeladen, weshalb zuhause noch mehr los war, als sonst. Nach einem langen hungrigen Warten war das Feuer dann auch endlich an, so dass es losgehen konnte. Es gab echt eine Menge Fleisch. Damit ich auch was zu essen bekomme, habe ich mir ein paar in Alufolie eingepackte Gemüse- Schafskäsepäckchen gemacht, was sogar einige der Fleischesser echt lecker fanden und das nächste Mal gerne wieder essen wollen. 

 

28.Juli 2016: Sport 

 

Nachdem ich letzte Wochen nach der Schule die meiste Zeit  damit verbracht habe, in meinem Bett zu liegen und zu faulenzen, wurde es echt allmählich Zeit für ein bisschen Bewegung. Gestern sind wir nach der Schule zu einem Park gefahren, in dem meine Gastgeschwister Fußball gespielt haben und ich endlich mal wieder laufen gehen konnte. Mit voller Motivation bin ich heut in die Schule gegangen, um auch dort das Sportprogramm zu nutzen. Auf der Webseite von meiner Schule – die ich schon in Deutschland aufs genaueste durchforstet habe – ist eine lange Liste mit den Sportaktivitäten vom Winter- sowie auch vom Sommer-Sportprogramm aufgelistet. Ich dachte letzte Woche ist der Sportunterricht nur auf Grund des schlechten Wetters auf ein einstündiges Warten im Klassenzimmer verlegt worden.  Aber wie sich nach einem langen Aufenthalt im Sekretariat herausstellte,  gibt es im Winter nur Fußball und Rugby. 

Dabei wäre ich grade so motiviert gewesen. Naja dann vielleicht im Sommer☺.

 

24.Juli 2016: Seepoint

 

Nach einem langen Morgen, an dem ich auch meine einzigen Hausaufgaben (zwei Seiten zusammenfassen) erledigt habe, waren wir zum Lunch bei der Mutter von meiner Gastmutter eingeladen.

Am späten Nachmittag sind wir dann auch noch zum Meer gefahren. Die meiste Zeit haben Claudia und ich damit verbracht Fotos zu machen. Es war mal wieder ein wunderschöner Platz, an dem wir waren. Leider mussten wir - nachdem einer meiner Gastbrüder ausgerutscht und ins Wasser gefallen war - auch schon wieder fahren. Wir hätten aber sowieso bald gehen müssen, da am nächsten Tag Schule war und es auch schon anfing zu dämmern.

 

23.Juli 2016: Many Lights

 

Nach einem gemütlichen und langen Morgen im Bett, haben mich meine Gasteltern mit Claudia (Austauschschülerin aus Italien) und noch zwei weiteren Austauschschülern zu einer Mall in Kapstadt gefahren. Wir haben alle den Winter in Kapstadt unterschätzt und so hatten wir alle das Ziel, möglichst warme Klamotten zu finden. Außerdem haben wir auch einige Zeit im Supermarkt verbracht, da für die meisten Gastfamilien Obst viel zu gesund ist und wir alle einen großen Bedarf danach hatten. Der Nachmittag ging schnell vorbei ,da wir alle viel Spaß zusammen hatten. Um fünf Uhr haben die Geschäfte dann auch schon wieder zugemacht, aber wir durften noch eine Stunde warten, bis wir abgeholt wurden, da wir die „Capetown Time“ nicht bei unserer Abholzeit mit einberechnet hatten.

Wie ich ja nun schon des Öfteren erwähnt habe, ist hier grade Winter, das heißt, dass die Sonne auch früh untergeht.  Deswegen konnten wir auf dem Rückweg noch Kapstadt bei Nacht beobachten. Ich muss sagen, es ist echt mehr als eindrucksvoll diese riesen Stadt nachts leuchten zu sehen. 

Wir haben noch einen Umweg gemacht und bei der Seefront einen Zwischenstopp eingelegt, um noch was zu Abend in einem der vielen Schnellimbissläden in einer Mall zu essen. Es war das erste Mal, dass ich das Riesenrad am Meer gesehen habe und bei Nacht sah es dann ganz besonders toll aus.

Ich muss sagen, Austausch ist nicht immer einfach, es gibt Momente, wo man einfach nur nach Hause will und seine Entscheidung bereut. Aber dann, wenn man mit den richtigen Leuten zusammen ist oder etwas neues atemberaubendes sieht, weiß man, dass die Entscheidung richtig war und ist einfach nur glücklich. Und genau so ging es mir, als ich Kapstadt in seinem nächtlichen Schein leuchten gesehen habe.

 

22.Juli 2016: Meine erste Schulwoche

 

Meistens habe ich einen persönlichen Begleiter aus meiner Klasse, der mich mit zu meinem nächsten Klassenzimmer begleitet. Das Schulhaus ist echt groß, aber ich glaub so langsam weiß ich, wo ich lang muss und wo ich meine Freunde in der Pause finden kann. Ich bin trotzdem jedes Mal echt froh, wenn ich wieder überlege, ob es der eine oder der andere Gang ist und dann jemand, meist aus meiner Klasse, plötzlich meinen Namen ruft und mir zeigt wo lang geht.

Diese Woche hab ich mich oft gelangweilt im Unterricht, da in jedem Fach die Tests von den Juni Exams rausgegeben und besprochen wurden, so dass ich nicht viel zu tun hatte. 

Ich muss aber sagen, dass es gegen Ende der Woche nicht besser geworden ist. Wie hoch kann das Niveau des Matheunterrichts sein, wenn du dafür ein liniertes Heft benötigst? Was mir aber echt gut gefällt ist, dass hier im Englischunterricht viel Literatur drankommt. Ich musste mir gleich diese Woche dafür zwei Bücher kaufen, die wir jetzt im Unterricht lesen. Aber im Allgemeinen ist die Schule in Deutschland schon anspruchsvoller. Zudem gibt es hier auch keine mündlichen Noten, so dass viele ihren versäumten Schlaf während des Unterrichts nachholen.

Die meisten hier sind sehr freundlich, oft kommt jemand auf mich zu und will meinen Namen wissen oder bietet seine Hilfe an. 

Kunst, eins meiner selbst gewählten Fächer, hab ich hier jeden Tag. Zurzeit verbringen wir viel Zeit damit Skizzen von Menschen zu machen, dafür muss sich immer einer in der Mitte des Raumes auf einen Tisch stellen und eine Pose machen. Ich hatte gehofft, dass wir etwas mehr malen, da mein Zeichentalent nicht besonders groß ist, aber das kommt bestimmt noch. Der Kunstunterricht hier erinnert mich oft an meinen in meiner alten Schule in Deutschland. Die, die mit mir Kunst hatten, wissen glaube ich was ich meine - viele Künstler auf einem Haufen ☺.

 

19.Juli 2016: Capetown Time

 

Was man unbedingt wissen sollte, wenn man in Kapstadt lebt, ist, dass die Menschen hier einer „anderen Uhrzeit“ nachgehen. Wenn jemand zu dir „now“ sagt, darfst du es nicht wörtlich nehmen, du wirst sonst ganz schön lange warten müssen. Aber wenn jemand zu dir „now now“ sagt, solltest du unbedingt wissen, dass sie damit wirklich jetzt meinen.

An meinem ersten Tag hat mir meine Organisation in Kapstadt erzählt, dass man hier mit „now“ nicht „now“ meint. Ich habe das natürlich wie die meisten, denke ich, nicht ernst genommen. Das bedeutete also für mich ein paar Mal ganz schön lange warten, da ich mich natürlich gleich bereit zum Losgehen gemacht habe.

Ich hoffe, dass ich mich mit der Zeit noch an die „Capetown Time“ gewöhnen werde, aber trotzdem meine deutsche Pünktlichkeit nicht verlerne.

Also nochmal zusammengefasst: „now“ bedeutet hier so was wie gleich, später und „now now“ ist jetzt.

18.Juli 2016: Erster Schultag

 

Nicht mal eine Woche ist es her, dass ich das letzte Mal in der Schule war und schon geht es für mich wieder los. Heute morgen hieß es wieder früh aufstehen. Nachdem ich meine Schuluniform angezogen hatte und ein kurzes Frühstück einnehmen konnte, ging es schon um 06:45 Uhr mit dem Auto los. Meine Gasteltern müssen morgens zu drei verschiedenen Schulen fahren, genauso natürlich am Nachmittag. Zuerst durfte ich meine Schulfächer aussuchen, neben den Pflichtfächern Mathe, Englisch, Afrikaans habe ich mich für Kunst, Geschichte und Live Science (ähnlich wie Bio) entschieden. Mein genauer Stundenplan steht erst Ende der Woche fest. Deswegen hat man mich einer Schülerin in meiner Klasse zugeteilt, mit der ich den Tag verbracht habe. Ich hoffe, dass sich mein Englisch im Laufe der Zeit noch verbessern wird und ich etwas Afrikaans lerne (habe heute während des Unterrichts kein Wort verstanden).

Es waren heute alle echt sehr freundlich zu mir und ich bin gespant, wie es wird, wenn der Unterricht richtig los geht.

 

15.Juli 2016: Sleep over

 

Heute morgen habe ich meine Schuluniform gekauft und mittags waren wir zum lunch bei den Eltern von meinem Gastvater eingeladen. Während er mit seinen Brüdern in der Moschee war, habe ich mit meinen Gastgeschwistern in einem der vielen Zimmer Fernsehen geguckt. Mittags haben wir alle zusammen an einem großen Tisch gegessen. Alle waren echt freundlich zu mir und ich hab viele neue Leute kennengelernt.

Die Nacht haben die Italienerin und ich bei der Schwester von unserer Mutter übernachtet, die in unserem Alter ist. Wir haben zwei Filme angeschaut unter andrem Frozen ☺ und hatten echt großen Spaß zusammen.

 

14.Juli 2016: Mein Geburtstag

 

Wir mussten echt früh aufstehen, da wir von der Organisation abgeholt wurden. Gemeinsam mit den italienischen und belgischen Austauschschülern schauten wir uns Kapstadt an. Am Meer vor dem Tafelberg blieben wir besonders lange, da wir alle diese wunderschöne Aussicht auf Fotos festhalten wollten. 

Ich habe heute beide Seiten von Kapstadt kennengelernt, zum einen die Stadtteile, wo die Villen nur so aus dem Boden sprießen und zum anderen die Teile - vor allem am Stadtrand - wo die Häuser sehr einfach gehalten sind.

Am Abend gab es noch Kuchen, den meine Gastmutter extra für mich zum Geburtstag gebacken hatte.

Ich muss sagen es war ein echt toller Geburtstag!

 

13.Juli 2016: Der erste Tag

 

Nach einem anstrengenden und langen Flug war es nun endlich so weit: Ich ging nervös mit den anderen Austauschschülern auf die Tür zu, hinter der unsere Gastfamilien warteten. Nach einer kurzen Umarmung und einem Gruppenfoto fuhren wir in mein neues Zuhause. Zeit zum großen Umschauen blieb mir nicht, da schon die italienische Austauschschülerin wartete. Wir sind in ein kleines Zentrum von Wynberg gefahren, wo wir uns beide eine südafrikanische Simcard  kauften. 

 

13.Juli 2016: Flug 

 

Nach einer kurzen aber schmerzhaften Verabschiedung ging es für mich auch gleich durch den Zoll. Der Sprengstofftest, der nur bei mir durchgeführt wurde, war zum Glück negativ und ich konnte weitergehen um das richtige Gate zu suchen. Der Flug nach Frankfurt war ein kurzes Vergnügen, um genau zu sein 35 Minuten lang. In Frankfurt haben wir Münchner dann auch die anderen Südafrika-Ausstauschschüler kennengelernt. Nach einer zweieinhalbstündigen Wartezeit wurde es dann endgültig ernst, es war an der Zeit Deutschland für ein Jahr Lebewohl zu sagen. 

Nachdem wir um kurz vor ein Uhr in der Nacht endlich zu Abend gegessen hatten, versuchte ich wenigsten ein paar kurze Stunden Schlaf zu bekommen, um am nächsten Tag meiner Gastfamilie keinen allzu großen Schrecken einzujagen.

Nach einem 10-stündigen Flug war an Entspannung, wie angenommen, gar nicht zu denken. Vor der Passkontrolle mussten wir eine Stunde warten und danach hieß es rennen. Unsere Koffer mussten wir auch noch abholen und zum nächsten Check-in mitnehmen. Auf dem Weg dorthin halfen uns ein paar Südafrikaner, die aber danach ganz schön viel Geld haben wollten. Wir haben ihnen umgerechnet sicher mehr als 50 Euro gezahlt. Für drei von uns hat es leider trotzdem nicht gereicht, es war zu spät für sie noch einzuchecken. Wir waren also drei weniger und hetzten zum Sicherheitscheck, wo wir uns vordrängten, um noch den Flieger zu erwischen. 

Ich bin zum Glück jetzt im Flieger! Und meine Nervosität steigt, da ich gleich meine Gastfamilie kennenlernen werde.

 

11.Juli 2016: Es geht los!!!

 

Morgen geht es endlich los! Der Koffer ist gepackt, das Handgepäck quillt über und ich fange jetzt schon an zu schwitzen bei dem Gedanken, dass ich morgen auf dem Flug zwei Jacken anziehen muss. Um 18 Uhr werde ich nach Frankfurt fliegen und um 22:40 Uhr werde ich endgültig Deutschland für ein Jahr verlassen.  

Am Mittwoch werde ich dann endlich um 13 Uhr in Kapstadt landen und meine „neue Familie“ auf Zeit kennen lernen. Der Donnerstag ist auch schon voll geplant, ich werde an meinem Geburtstag mit den anderen Austauschschülern ein eintägiges  Einführungsseminar haben. Sicherlich habe ich auch an den anderen Tagen viel zu tun mit Schuluniform besorgen und so weiter.

Heute haben mich meine Freundinnen noch einmal zum Abschied mit einer Sightseeing-Tour durch München überrascht. Es hat mir echt großen Spaß gemacht und ich werde euch alle sehr vermissen. Ich hoffe, dass ich nach meinem Jahr immer noch guten Kontakt zu euch haben werde. 

PS:  Euer T-Shirt kommt natürlich mit nach Kapstadt!

 

Bitte wundert euch nicht, wenn es etwas dauert, bis ich den ersten Blogeintrag aus Kapstadt poste. Ich muss erst schauen, wo ich gutes Internet finde.

 

 

03.Juli 2016: Abschiedsfeier

 

Gestern war meine Abschiedsfeier mit meinen Freundinnen aus der Schule. Es war ein sehr schöner Abend mit viel Kuchen, indischem Essen und ein paar zu scharfen Chilischoten.  Danke nochmal an alle, dass ihr gekommen seid und für euer Geschenk. Ich habe mich sehr darüber gefreut und habe in Kapstadt jetzt immer etwas dabei, was mich an euch erinnern wird  ☺.  Morgen beginnt meine letzte ganze Woche in Deutschland und ich sollte mir langsam anfangen Gedanken zu machen, wie ich das schaffen soll, mich auf 31 kg Gepäck zu beschränken.

 

30.Juni 2016: Mein Visum ist endlich da!

 

Die letzten Wochen hat sich eigentlich nichts Wichtiges getan, aber heute - nach über sechs Wochen Warten - habe ich endlich mein Visum bekommen. Ich war schon sehr nervös ob es rechtzeitig kommen wird oder ich am Ende alleine nachfliegen muss. Deswegen habe ich die letzten Tage jeden Tag voller Hoffnung in den Briefkasten geschaut und wurde jedes Mal enttäuscht. Jetzt sind es nur noch zwölf Tage bis es endlich los geht ☺.

Meine letzte Abschlussprüfung habe ich heute auch hinter mich gebracht, das heißt, jetzt habe ich noch eine Woche Zeit, mich voll auf die letzten Vorbereitungen zu konzentrieren.

 

02.Juni 2016: Stand der Dinge

 

Mein Vorbereitungsseminar hatte ich schon im April und ich war echt begeistert davon. Ich finde, wir wurden gut vorbereitet und man hat viele andere getroffen, die in alle möglichen Länder auf den verschiedensten Kontinenten gehen.

 

Nervös bin ich noch überhaupt nicht, habe aber auch gar keine Zeit zum Nachdenken, da ich mich auf meine Abschlussprüfungen konzentrieren muss.

 

Seit zwei Wochen kenne ich meine Gastfamilie und bin echt happy mit ihr. Ich habe vier jüngere Geschwister (zwei Jungs, zwei Mädchen) eine Gastschwester aus einem anderen Land, mit der ich mir auch ein Zimmer teile und natürlich zwei Eltern.

 

Mit meinem Visum wird’s wahrscheinlich auch sehr knapp werden, da es bis zu zwei Monaten dauern kann, bis es genehmigt wird und der Reisepass aus Südafrika wieder zurück ist. Ich konnte es erst sieben Wochen vorher beantragen, da auf allen Dokumenten aus Südafrika (von meiner Schule und so) mein Name falsch stand und ich so nochmal warten musste, bis alles geändert wurde und mir aus Kapstadt zugeschickt wurde.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Klaus Löffler (Montag, 25 Juli 2016 20:54)

    Danke , liebe Paula, dass du mir diesen hervorragenden und langen Bericht gesandt hast. Ich fühle mich jetzt voll informiert. Klasse wie du das machst ! Ich finde das ganz großartig wie du dich ausdrücken kannst. Großen Dank dafür und lasse mich bitte weiter teilhaben.--- ich war wieder einmal nicht ganz im Bild und habe zuerst an Computer im Internet Deine Blog-Adresse eingegeben und fand dann nur ganz blöde Texte von 2013 von einer ganz anderen Paula zu lesen ... Ich suchte und suchte, konnte aber nichts von dir finden. Ich habe deshalb vorhin auf den Anrufbeantworter deiner Mama Susi um Hilfe gebeten. Als ich danach mein iPhone nahm, um nach Nachrichten zu schauen, fand ich sofort deinen tollen Bericht. Ich bin richtig happy und wünsche dir eine gute Zeit. Liebe Grüße aus Hof sendet Opa Klaus.

  • #2

    Klaus Löffler (Sonntag, 23 Oktober 2016 06:48)

    Hallo liebe Paula, Danke für die letzten spannenden Berichte. DerWechsel zur neuen Gastmutter überraschte zwar, war aber sicher goldrichtig - die Safari bestimmt ein wichtiges, unvergessliches Erlebnis zum richtigen Zeitpunkt. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du dich jetzt wohl und geborgen fühlen kannst. -Mir geht es nach Krankenhausaufenthalten und Arztbesuchen wieder einigermaßen gut. Ich hoffe es bleibt so ! - ich denke viel an dich, bete für dich und wünsche dir eine gute Zeit. Verzeihe mir bitte die Wartezeit, aber ich hatte auch Probleme mit meinem IPhone. - Herzliche Grüße von Opa Klaus.

  • #3

    Lea (Freitag, 19 Mai 2017 21:11)

    Wow you have to wear uniform? :O Do you like it is it comfortable? :)